Du nickst zustimmend mit dem Kopf, wenn ein üblicher Tipp für eine gute Website zum Beispiel lautet: »Die Gestaltung für eine gute Website soll professionell sein und Vertrauen aufbauen.« Ja, ja, klingt einleuchtend. Aber ehrlicherweise hilft dir sowas jetzt bei deiner Sichtweise auf den Zustand deiner Website auch noch nicht so richtig weiter. Darum ändern wir jetzt den Blickwinkel auf das Thema ein wenig.
Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige dabei, sich online und offline sichtbar zu machen. Am liebsten ohne oberflächliches Werbegetrommel sondern mit einer stabilen visuellen Basis.
Stattdessen gehen wir zuerst auf die Besucher-Sichtweise ein, wenn es darum geht, die Frage zu beantworten, was eine gute Website ausmacht. Dann geht es auch um deine Einstellung – denn die spielt eine entscheidende Rolle für eine gute Website als Ergebnis. Zum Schluss gibt es eine Checkliste für dich, um wieder an konkrete Maßnahmen anzuknüpfen.
Eine gute Website aus der Besucher-Perspektive
Deine Einstellung für eine gute Website
Wie kommst du zu einer guten Website?
Checkliste zur Orientierung für eine gute Website
Was macht eine gute Website aus?
In Kurzform: Wenn die Website-Besucher zufrieden sind.
Ja, das ist jetzt so eine typische allgemeine Aussage.
Nicht sehr hilfreich. Trotzdem die Grundlage für das ganze Theater.
Wenn mir eines bei meiner Recherche für Kunden-Projekte und eigene Anliegen online immer wieder auffällt, dann ist es der folgende erste Punkt:
Beim Blick auf deine Website kannst du daher erstmal alles aus dem Weg räumen, was nervt, ablenkt und stört. Denn ehrlicherweise ist das oftmals gar nicht erfüllt, wenn du dich mal selbst bei der Recherche auf anderen Websites beobachtest, oder?
Da herrscht Verwirrung, Ablenkung und Genervtsein, weil ausgerechnet die für dich wichtige Info irgendwo in einem Nebensatz versteckt ist. Oder es fällt schwer die Texte zu überfliegen, weil es kaum Absätze und sprechende Überschriften gibt.
Weitere Beispiele, was am Website-Besuch nervig oder hinderlich ist:
Meine These: Wenn wir online unterwegs sind, nehmen wir meistens eher die Missstände wahr und NICHT die ganzen Dinge, die gut sind. Die fallen nämlich oft nicht bewusst auf. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Warum du Website-Besucher nicht begeistern musst.
Der Punkt knüpft an den ersten an. Bei der Recherche begegnen mir noch zu oft Websites, bei denen zu früh aufgehört wurde, gute Inhalte anzubieten, die sich abheben. Das Gefühl von ›Wie gut, hier hat sich jemand Mühe gegeben und es wirkt alles ansprechend‹ tritt gar nicht mal so oft auf. Stattdessen ist man als Website-Besucher öfters mal enttäuscht und verlässt die Website im Zweifelsfall wieder und sucht erstmal woanders weiter.
Und damit meine ich ausdrücklich Websites von Selbstständigen und kleinen Betrieben. Es gibt so viel Potential, den Ort, der online 24 Stunden am Tag für einen arbeitet, mit mehr Mehrwert und Wertschätzung auszurüsten.
Damit Besucher nicht enttäuscht sondern angenehm überrascht sind.
Beispiele für typische Enttäuschungen auf Websites von Selbstständigen:
Bei der Recherche sehe ich auch immer wieder Websites, denen merkt man deutlich an, dass hier jemand den Zustand selbst gebastelt hat und dann nicht mehr so viel Zeit, Motivation und Erfahrung da war, den Zustand zu einem ordentlichen Abschluss zu bringen.
Und da wir hier gerade die Frage beantworten möchten, was eine GUTE Website ausmacht, sind es einfach (leider) oft die Details, die den Gesamt-Eindruck beeinflussen. Sonst ist der Eindruck eben bestenfalls ›ganz ok aber auch nix besonderes‹.
Wenn Websites auf den ersten Blick ganz ok erscheinen, aber dann Details auffallen, die etwas schlampig oder lieblos sind, werden Besucher argwöhnisch. Der gute erste Eindruck ist dann gar nicht mehr so gut. Statt den Vertrauensvorschuss aufzubauen, wird dieser geschwächt.
Die Herausforderung bei Websites: Die Besucher sehen die Website immer als komplexes Zusammenspiel verschiedener Bereiche, die im Hintergrund bedacht wurden: qualitative Inhalte, die Seiten-Struktur und Nutzerführung, die (persönliche) Ansprache der Besucher, die Gestaltung insgesamt, die Gestaltung der Inhalte, visuelle Elemente wie Fotos und Grafiken, die reibungslosen Funktionalitäten, die technische Bedingungen wie Ladezeiten etc.
So kann auch ein einzelner Bereich einen eigentlich positiven Eindruck wieder kaputt machen, wenn da etwas schief gelaufen ist.
Dazu findest du unten auch eine ausführliche Checkliste, die viele Details und Einzelaspekte deiner Website aufgreift.
Beispiele für Details, die einen guten Gesamteindruck wieder kaputt machen können:
Jetzt haben wir den Website-Besucher in den Fokus genommen und wie dieser sich beim Besuch der Website fühlen könnte. Und ich habe bei dir wahrscheinlich auch den Eindruck hinterlassen, auf Kleinigkeiten rumzureiten.
Aber oft ist es nicht die eine Sache, die eine Website gut oder schlecht macht. Sondern die Summe aus verschiedenen Punkten.
Die gute Nachricht dabei ist, dass es bei vielen Websites auch mit relativ moderatem Aufwand möglich wäre, die Website zu verbessern. Damit Besucher zufriedener sind.
Aber du selbst hast auch einen entscheidenden Einfluss, ob eine gute Website dabei herauskommt. Mit deiner Einstellung.
Was macht eine gute Website also noch aus? Wenn es um DICH und deine Rolle geht.
Mir fällt immer wieder auf, dass die Eintstellung als Website-Betreiber einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Betrieb und die dauerhafte Qualität einer Website hat. Und das ist jetzt erstmal gar nicht wertend gemeint.
Es gibt Websites, bei denen ist klar, dass es nach der Liveschaltung keine/kaum Aktivität und Eigeninititative zur Weiterentwicklung geben wird. Weil die selbstständige Person ihren Fokus komplett auf anderen Bereichen und ihrer eigentlichen Arbeit hat. Die Website bleibt im Hintergrund zwar da, aber wird so gut wie gar nicht mehr mit Aufmerksamkeit bedacht.
Manchmal kann das auch eine eher negative Einstellung zum Medium an sich sein. Aber oft ist es vermutlich eine Mischung aus Distanz, Zeitmangel und einem vollen Alltag einer Selbstständigkeit, die dazu führt, dass die Website nicht wirklich ein Teil davon wird. Sie liegt herum und bestenfalls bleibt sie viele Jahre ordentlich und informativ.
Aber ob die Website wirklich gut ist und in der Selbstständigkeit eine hilfreiche Rolle spielt, um Interessenten zu überzeugen, ist die große Frage.
Wenn dich das Thema Einstellung mehr interessiert, lies dazu auch Warum scheitert die eigene Website. Oder den Blog-Artikel Gute und nicht so gute Ziele für deine Website-Erneuerung.
Das ist fast der wichtigste Punkt, wenn du aktiv deine eigene Website aufbaust und weiter als Werkzeug nutzen möchtest. Denn eine Website ist meistens einmal am Anfang für den Moment gut. In dem Fall kannst du dich zu Recht beglückwünschen! Aber nach einiger Zeit fallen fast immer Dinge auf, die verbessert werden können. Und das ist gut so. Wenn dieser konstruktiv-kritische Blick auf die eigene Website da ist, kann es weitergehen. Und in vielen Fällen beginnt erst dann die Phase, in der die Website besser und sichtbarer werden kann.
Beispiele für Schwächen auf deiner Website, die weiter verbessert werden können:
Lies dazu auch Regelmäßige Aufgaben auf deiner Website.
Wenn du deine Website als Teil deiner Selbstständigkeit und als Werkzeug siehst, hast du schon eine sehr gute Einstellung, um eine gute Website zu erreichen: Eine Website, die für dich mitarbeitet.
Wenn du jetzt auch noch die Perspektive deiner Kunden anvisierst, bist du wieder ein Stück weiter. Beobachte dich selbst, wie du online recherchierst. Beobachte, was dich bei anderen nervt und abschreckt.
Bleib nah an dir und deiner persönlichen Sichtweise und deinen Leistungen. Und mach das auf deiner Website lebendig und zugänglich.
Und falls du dich jetzt trotzdem etwas überfordert fühlst: Es muss kein perfekt ausgeklügeltes Konzept sein und muss nicht aus Texten bestehen, bei denen perfektionistisch jedes Wort zig Mal hinterfragt wurde. Das darf in vielen Fällen auch einfach und nah an den Bascis deiner Selbstständigkeit sein.
Und auch die Bedeutung einer guten Gestaltung habe ich hier zwar betont, aber keiner reißt dir direkt den Kopf ab, wenn du mit Boardmitteln einen passablen Zustand herstellst und online mit deiner Website da bist. Die Gestaltung kann sich weiterentwickeln oder du entscheidest dich, gerade diesen Teil mit externer Unterstützung anzugehen, um eine gute Website zu erreichen.
Es geht nicht um die perfekte, großartige Website für deine Selbstständigkeit. Es sei denn, sie ist als Folge deiner Bemühungen dabei herausgekommen und du fühlst dich damit wirklich richtig gut und wohl. Dann darf deine Website sich auch (mal) perfekt anfühlen.
Aber als Ziel ist sie in der Regel überhöht, macht Druck und Frust und keiner weiß so richtig, was das eigentlich sein soll.
Denn was für den einen perfekt ist, ist für den anderen ganz ok.
Ich komme hier – und auch in vielen anderen Blog-Artikeln – bewusst nicht mit Begriffen wie Begeistern und grandiosen und großartigen Websites um die Ecke. Wenn Besucher einen lokalen Schlüsseldienst brauchen, eine Hundepension suchen oder nach einem regionalen Handwerksbetrieb recherchieren wollen, brauchen Besucher gerade keine Begeisterungsanfälle vor dem Bildschirm. Besucher brauchen Zugänglichkeit, Transparenz und dadurch Gewissheit und Erleichterung.
Besucher möchten nicht enttäuscht werden, wie bei den zig anderen Websites. Sie möchten das Gefühl haben, hier im Vergleich die bessere / angenehmere / sympathischere / passendere Lösung gefunden zu haben. Und wenn es vielleicht ›nur‹ durch die sorgfältige Gestaltung oder die persönliche(re) Ansprache ist, die einen kleinen aber entscheidenden Pluspunkt gebracht hat.
Und dabei denken Besucher in der Regel nicht groß nach sondern bilden sich ihr Urteil auch etwas intuitiv. Und Bedürfnisse und Vorlieben sind ja auch immer subjektiv. Die Ansprüche sind je nach Branche unterschiedlich. Bei einem Architekten erwarten Besucher vermutlich eine akuratere und modernere Website als bei einem lokalen Fugenbetrieb – wenn du verstehst, was ich meine.
Ich mache immer wieder gute Erfahrungen damit, den Zustand einer Website wie in diesem Blog-Artikel anfänglich auch von der negativen Seite aus zu betrachten und von da aus zu starten. Auch wenn es vielleicht etwas nörgelig-negativ wirkt. Aber oft fällt es leichter, negative Assoziationen und Eindrücke ehrlich wahrzunehmen und dann aus dem Weg zu räumen. Dann kann danach einfacher Positives in den Fokus gerückt werden.
Wenn du deine Website angehen möchtest, damit sie richtig gut oder einfach schrittweise besser wird, setz dich gern mit der Checkliste auseinander und prüf deinen Ist-Zustand auf Punkte, die verbessert werden können.
Lade dir hier die Checkliste ›Was macht eine gute Website aus?‹ herunter.