Das Thema Sichtbarkeit erhöhen kann in der Selbstständigkeit definitiv frustrierend sein, weil es irgendwie ein riesiges Fass ist. Darum zerlegen wir das jetzt in einzelne Ideen, von denen du dir die raussuchen kannst, die du gerade gebrauchen und umsetzen kannst. Und wir schauen eher auf die Maßnahmen, die dir stetig über die Zeit etwas bringen.
Als Designerin ist mein Schwerpunkt die visuelle Kommunikation: Visuelles Erscheinungsbild (Corporate Design und Logo), gedruckte Bestandteile, eine Website etc.
Dazu gehören auch viele Maßnahmen, die indirekt, nebenbei und asynchron funktionieren. Immer wenn deine Interessenten etwas von dir sehen und lesen, kommunizierst du mit ihnen. Ohne direkt dabei sein zu müssen.
Und genau da ist der Hebel, der dir helfen kann.
Je nachdem in welcher Branche und mit welchem Angebot du selbstständig bist, ist Sichtbarkeit erhöhen vermutlich ein grundlegendes Ziel. Gerade, wenn Sichtbarkeit noch zu wenig vorhanden ist. Mehr Sichtbarkeit, bedeutet, dass du mit deinem Angebot wahrgenommen und erinnert wirst. Das wiederrum ist die Grundvoraussetzung, dass du neue Anfragen bekommst.
Maßnahmen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, müssen nicht unbedingt in nervige Eigenwerbung und stumpfe Akquise abgleiten, die du vielleicht damit verbindest.
Und wenn dir manche Ideen zu offensichtlich vorkommen: Gerade die offensichtlichen Maßnahmen lassen sich in der Regel auch umsetzen. Und die Summe an mehreren einfachen, gängigen und passenden Maßnahmen macht deine Sichtbarkeit im Zweifelsfall stabiler. Auch wenn es eher unauffällig über die Zeit passiert.
Ja, Visitenkarten sind immer unwichtiger geworden, weil vieles an Kommunikation mittlerweile online abläuft. Aber prüf mal, ob und wie bei dir trotzdem Potential ist, die kleinen Karten ab und zu mal in Umlauf zu bringen.
Im Zweifelsfall sind Visitenkarten ein kleiner Anker, den Personen von dir bekommen. Allerdings funktioniert das im Alltag meistens besser, wenn die Karten aktuell sind und du kein Problem damit hast, sie dabei zu haben. Also mach es dir möglichst einfach: Aktuelle Karten mit aktuellen Daten.
Als Bonus kannst du über den nächsten Punkt nachdenken, um die Sichtbarkeit deiner Selbstständigkeit zu erhöhen.
Der Punkt ist mir wichtig, weil die Visitenkarte mittlerweile gefühlt in der Versenkung verschwunden ist – auch bei mir selbst. Aber gerade die Besonderheit, dass du etwas Besonderes mitlieferst, kann direkt ein Pluspunkt sein. WEIL dann deine Visitenkarte einen Zusatznutzen hat und du besser im Kopf bleibst.
Beispiele, was das sein kann:
Visitenkarten kommen in Frage, wenn du ab und zu mit Menschen im direkten Austausch bist und über deine Arbeit sprichst. Funktioniert aber auch, wenn du schon Orte im Kopf hast, an denen deine Karten ausliegen könnten. Oder wenn du Partner hast, die etwas Verwandtes anbieten und die ihren Kunden dann dich unkompliziert empfehlen können, weil sie einen kleinen Stapel Visitenkarten von dir haben.
Der Flyer wirkt ähnlich wie eine Visitenkarte erstmal ein bisschen langweilig. Allerdings ist ein Flyer auch das Medium, welches analog / gedruckt am besten in kompakter und einfach zugänglicher Weise abbilden kann, was du machst und anbietest. Und zwar mit etwas mehr Gehalt als eine Visitenkarte. Aber noch so kompakt, dass Betrachter damit schnell und einfach etwas anfangen können.
Gerade beim Flyer kannst du dich direkt in die Köpfe deiner Zielgruppe versetzen und dir möglichst gut überlegen, welche konkreten Infos die brauchen und was denen wichtig ist: Was würden die gern sehen (Stichwort Fotos)? Wie soll der Flyer wirken (Gestaltung), damit Betrachter gleich einen guten Eindruck bekommen? Und wie kannst du den Flyer so anlegen, dass er NICHT direkt wieder im Müll landet?
Voraussetzung: Du hast Anwendungsfälle und Orte im Kopf, an denen dein Flyer ohne deine Anwesenheit ›für dich arbeiten kann‹. Oder bekomme nur ich Schweißausbrüche, wenn ich an Personen denke, die in der Fußgängerzone Flyer an wildfremde uninteressierte Menschen verteilen müssen, die den dann bei nächster Gelegenheit in den Müll werfen.
Nein, dein Flyer sollte dort sein, wo Menschen sich gerade eh mit deinem Angebot beschäftigen oder in der Stimmung dafür sind. Und dein Flyer sollte im Idealfall eine Tür zu weiteren Handlungen aufmachen: Auf der Website gibt es mehr Informationen, eine Fortsetzung, ein besonderes Angebot. Öffnungszeiten oder Zeiten zur Kontaktaufnahme sind deutlich und einladend.
Du kannst immer nebenbei in deinen E-Mails mit einem kleinen Text und Verlinkung in der Fußzeile auf etwas aufmerksam machen, das dir wichtig ist:
Der Vorteil am E-Mail-Footer ist, dass dieser immer nebenbei mitgeliefert wird. Und auf diese Weise kannst du Infos recht breit streuen und auch Personen auf etwas aufmerksam machen, das diese vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatten.
Ja, das ist eine ziemliche Kleinigkeit. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob das bei jeder Selbstständigkeit in Frage kommt. Mir ist der Punkt aus eigener Erfahrung aufgefallen, weil ich mit meinem zweiten Standbein einen kleinen Etsy-Shop betreibe und das Gefühl hatte, dass ich meinen Käufern und Interessenten gegenüber auch in E-Mail-Antworten mehr meine Marke rüberbringen möchte.
Also wenn du eher eine Marke aufbauen möchtest und nicht nur als Einzelperson mit deiner Selbstständigkeit im Vordergrund stehst / stehen möchtest, darf dein Logo mit deinem Markennamen nebenbei als kleiner Anker mitlaufen.
Weil sich dein Logo dann über die Zeit besser bei deinen Kontakten verankert und mit dir in Verbindung gebracht wird. Und das immer nebenbei, unauffällig und ohne Werbegedöns.
Das gilt auch für andere Anwendungsfälle, die bei dir vorkommen: Briefe, Postkarten, Social Media-Beiträge, Pins für Pinterest,... Dein Logo lädt sich auf wie ein kleiner Akku.
Einfach mal Postkarten und Grüße zu verschicken ist eine nette Geste an bestehende Kontakte. Es ist relativ leicht umzusetzen, fühlt sich gut an und ist Beziehungspflege, ohne irgendwas Werbliches / ›Nerviges‹ daraus zu machen. Vielleicht kannst du das sogar dann machen, wenn es gerade zum Projektabschluss Sinn macht und vielleicht nicht, wenn gefühlt alle es zum Jahresende vor den Feiertagen auch machen.
Wobei auch das ab und zu gut tun kann, einfach mit dem Strom zu schwimmen, und unaufgeregt zum Jahresende gute Wünsche und Dankbarkeit zu kommunizieren.
Ja, Black Friday und Jahresende-Hustle-Modus. Gefühlt ist alles voll mit Angeboten. Ständig trudeln neue E-Mails rein und gleichzeitig sind die meisten Selbstständigen in dieser Phase eher gestresst und beschäftigt, weil das Jahresende naht und nicht nur beruflich sondern auch privat viel los ist.
Also eigentlich nicht die beste Phase, um frisch und ausgeruht, seine Aufmerksamkeit für das Marketing der anderen übrig zu haben.
Überleg dir bei eigenen Aktivitäten daher mal, ob Kaufentscheidungen und Auseinandersetzung nicht eigentlich zu anderen antizyklischen Phasen besser passen würden. Zum Beispiel zum Jahresanfang, im zeitigen Frühjahr, wenn so langsam Motivation zurückkommt.
Und vielleicht bemerkst du in deiner Branche auch Phasen, in denen mehr Anfragen reinkommen und Menschen mehr bereit sind, loszulegen. Du kannst frühzeitig in diesen Schwung reingehen.
Dieser Punkt hilft dir, wenn du gewachsene Zustände und einen Blog auf deiner Website hast (so wie ich). Vor kurzem habe ich mir eine Tabelle aller meiner Blog-Artikel gemacht und eingetragen, ob und bei welchen Suchbegriffen diese gefunden werden. Dann habe ich analysiert, ob es mehr Potential gäbe, weil der Blog-Artikel bisher die ›falschen‹ Begriffe enthält oder zu wenig auf die Suchintention ausgerichtet ist.
Und dann habe ich nach und nach einige Blog-Artikel überarbeitet und verbessert, weil die Inhalte weiterhin wertvoll und gut waren aber noch nicht so gut (oder nicht mehr so gut) gefunden wurden. Und einige Artikel lasse ich auch in der Versenkung verschwinden und räume zwischendurch auf.
Ja, fieser Punkt! Denn das ist definitiv keine kleine Nebenbei-Aufgabe und noch aufwendiger als das Überarbeiten eines bestehenden Blog-Artikels. Aber wenn du das mehrmals im Jahr schaffst, bringt es dir über die Zeit mehr Sichtbarkeit auf deiner Website. Vorausgesetzt du machst die Vorarbeit, indem du schaust, auf welche Suchbegriffe du den Blog-Artikel optimieren möchtest und ob danach auch gesucht wird.
Der große Vorteil an Blog-Artikeln ist, dass diese über die Zeit stabil und lange in Suchmaschinen gefunden werden können. So werden stetig einige neue Besucher auf deine Website und dein Angebot aufmerksam. Und du kannst über die Themen in deinem Blog die Personen anziehen, die sich mit deinem Schwerpunkt und Angebot sowieso indirekt beschäftigen möchten, weil sie nach Lösungen, Anregungen und Unterstützung suchen.
Als Selbstständige neigen wir dazu, die eigene Website links liegen zu lassen, wenn sie erstmal online (mit Basis-Infos) da ist. Und das ist ja auch ein Vorteil. Die Website liegt da und arbeitet ohne direktes Zutun. Nur manchmal wird Aktualisierungsbedarf dann nicht mehr wahrgenommen. Du verpasst Zeitpunkte, um einfach mal etwas zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Und das können simple Sachen sein, die nicht viel Zeit kosten.
Schau dir deine Website ab und zu selbst an und nimm versuchsweise die Besuchersicht ein: Wie würde sich ein Interessent auf der Website bewegen? Welche Seiten würde dieser überfliegen? Welche Fragen bleiben dabei vielleicht aktuell noch unbeantwortet? Was wird noch nicht richtig klar? Würdest du selbst die Website gut, informativ und sympathisch finden? Und wenn nicht, was könnte helfen.
So kannst du nach und nach deine Website-Inhalte ›anreichern‹, um deine Besucher besser abzuholen.
Beispiele:
Mach nicht nur die stumpfe Liste mit Leistungen, sondern fasse zusätzlich zusammen, wie die Zusammenarbeit ungefähr ab der Anfrage abläuft.
Zeig und beschreibe ausgewählte Projekte konkret, damit Besucher sich Ergebnisse vorstellen können.
Gib transparente Informationen zu Preisen oder zu ungefähren Preisspannen, damit Besucher mehr Sicherheit vorab haben, was ungefähr auf sie zukommen könnte.
Beschreib Situationen vor Ort, wenn das wichtig sein könnte (wo gibt es Parkplätze?, wo liegt der Eingang?).
Wenn dich das Thema Basis-Inhalte für deine Website gerade beschäftigt, lies dazu auch meinenh Blog-Artikel Tipps für gute Website-Inhalte.
Das ist relativ unabhängig von Kanälen und Medien. Ob gedruckt oder online. Versuch Bilder als Verstärker und als Wiedererkennungswert zu nutzen. Das können Ergebnisse oder Produkte sein – vielleicht auch immer im ähnlichen Kontext (Holzhintergrund). Es kann aber auch der freundliche Empfangsbereich deiner Praxis sein, der Betrachtern im Gedächtnis bleibt.
Es können auch Symbolbilder sein, die zu dir und deiner Arbeit und zu deinem visuellen Erscheinungsbild / Konzept gut passen. Nur bitte nicht in die Stockfoto-Falle tappen und inflationär Bildmaterial nutzen, das eigentlich gar nicht zu deiner Realität passt. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Wie wichtig sind Bilder auf deiner Website.
Geschriebenes kann gerade online auch schnell untergehen. Aber wenn du wichtige Botschaften visuell verpackst und ergänzt / hervorhebst, kann das besser wirken.
Wenn dich das Thema Corporate Design für deine Selbstständigkeit gerade beschäftigt, schau auch in den Blog-Artikel rein, wie du dein Corporate Design nutzen kannst.
Sichtbarkeit entsteht auch dann, wenn Interessenten verstanden und abgespeichert haben, was du machst und warum und für wen. Ich erlebe relativ oft, dass Selbstständige zwar ab und zu Arbeiten / Produkte / Ergebnisse zeigen, aber die Erklärung / der Zugang fehlt mir außenstehend oft. Weil ich vielleicht schon wieder vergessen habe, was die Person jetzt genau macht. Weil ich selbst fachfremd bin. Ich weiß dann gerade gar nicht, worum es da eigentlich geht. Also bleibt bei mir auch nicht so viel im Kopf hängen. Die Aufmerksamkeit ist schnell wieder woanders.
Darum wiederhole wichtige Antworten auf Fragen immer wieder und geh zu Einstiegspunkten zurück, an denen deine Interessenten sein könnten. Ob im Blog, auf sozialen Kanälen oder auch im direkten Gespräch:
WAS machst du überhaupt? Für WEN machst du das? Was ist das, was du gerade zeigst? Warum zeigst du es? Wie war die Ausgangslage und warum bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist? Wie war der Weg dahin?
Der Newsletter als Marketing-Werkzeug wird gerade wieder viel angepriesen. Und gerade in Zeiten, in denen Social Media eher Frustgefühle verursacht, weil Sichtbarkeit dort nicht mehr einfach mal nebenbei erhöht wird sondern vor sich hin verpufft, kann ein Newsletter ein eigener Kanal sein, um eine Verbindung mit Interessenten und Kunden zu pflegen.
Der Newsletter ist eine gute Kombination mit einem Blog, mit kleinen Produkten und interessanten Angeboten und natürlich, wenn du Expertise in einem Bereich weitergeben kannst (Coaching, Beratungsleistungen etc.).
Gut, dieser Punkt ist vielleicht mit Vorsicht zu genießen. Ich habe in meiner Selbstständigkeit schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass auch ehrenamtliche Projekte oder Unterstützung im Freundes- oder Bekanntenkreis dafür sorgen können, dass andere darauf aufmerksam wurden und dann mit einer Auftragsanfrage auf mich zugekommen sind.
Hier kannst du dich aber definitiv fragen, wie viel Zeit und Aufwand du investieren möchtest und kannst. Manchmal bieten Unterstützungen für Freunde und Bekannte auch Potential für Probleme, weil zu hohe Erwartungen da sind und nicht im Verhältnis zum realen Aufwand im Hintergrund stehen.
Die freundschaftliche Basis sollte nicht belastet werden, weil du dich dazu hast überreden lassen, mit deiner Expertise zu helfen und irgendwann merkst, dass das viel zu viel Zeit und Nerven kostet.
Aber vielleicht gibt es in deinem Schwerpunkt überschaubare und gut zu begrenzende Unterstützungsmöglichkeiten. Und auf diese Weise kannst du möglicherweise auch Kundenstimmen einfangen, die du direkt auf deiner Website zeigst oder die bei Google sichtbar sind. Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt.
Nicht nur für regionale Betriebe ist es sinnvoll, das eigene Google Unternehmensprofil anzulegen und zu pflegen. Als Selbstständiger(r) kannst du dort wichtige Infos zu Erreichbarkeit, deine Website, Fotos etc. hinterlegen. Du wirst bei Google Maps angezeigt und teilweise auch in den Google Suchergebnissen gesondert, je nachdem, wonach Personen suchen.
Schau dort auch mal wieder vorbei, wenn du das längst mal gemacht hast. Es kann sein, dass Bilder und Infos schon veraltet sind.
Auf sozialen Kanälen kann nach wie vor ein konstruktiver Austausch stattfinden (wenn auch vielleicht nicht mehr so dolle wie früher) und du kannst bei anderen einfach mal zwischendurch etwas echte Resonanz dalassen. Du kannst auch verfolgen, was andere tun und dich vernetzen.
Ich habe zum Beispiel schon öfters Kollegen oder kleine Anbieter aus meiner Region privat und beruflich empfohlen, die ich überwiegend von Instagram kenne. Durch die Präsenz bei Instagram konnte ich ein gutes Stück weit Vertrauen aufbauen, weil ich von ihnen direkt mitbekomme, was sie tun und wie sie kommunizieren.
Und das funktioniert umgekehrt auch. Wenn du selbst dort aktiv bist und deine Arbeit und Einblicke zeigst, werden andere dich im Kopf behalten, auch wenn es vielleicht nicht immer die direkte Anfrage ist.
Das was andere über dich und dein Angebot sagen, kann Interessenten helfen, dich einzuschätzen. Deine Leistung wird greifbarer und bekommt von außen Zuspruch. Und das kannst du nutzen, wenn du solche Stimmen direkt sichtbar machst. Auf deiner Website zum Beispiel. So bekommen Besucher und Interessenten direkt eine weitere Perspektive und müssen nicht nur komplett darauf vertrauen, dass die ansprechende Website schon die Realität widerspiegeln wird.
Gut, auch Kundenstimmen sind manchmal etwas oberflächlich und lassen sich beschönigen oder einseitig darstellen. Daher überleg dir, welche Kundenstimmen und wie du diese einbindest, so dass es zum Rest der Website passt und reale, konkrete Einblicke bereithält.
Du kannst zum Beispiel zusätzlich Projekte / Ergebnisse zeigen. So können Besucher besser nachvollziehen, wie die Zusammenarbeit zur Kundenstimme aussah. Es entsteht ein Bild im Kopf deiner Interessenten.
Eine Aufgabe, an der ich dieses Jahr auch noch arbeite. Denn ich habe zwar ein umfangreiches Portfolio aber bisher wenig öffentliche Kundenstimmen.
Je nachdem was du machst, kann die (regionale) Presse eine Möglichkeit sein, dein Angebot bekannter zu machen. Meists gibt es in den umliegenden Städten und Gemeinden passende Regionalmagazine, die eine gute ›Fundgrube‹ für regional ansässige Dienstleister und Betriebe sind.
Und wenn du eher ortsunabhängig arbeitest, gibt es vielleicht themenbezogene Magazine oder auch Blogs, an die du dich wenden kannst.
Hey, da haben wir mal ›Werbung‹, wie man sie sich klassisch eher vorstellt. Der Vorteil von Anzeigen in bestimmten Kontexten ist, dass du damit relativ einfach von einem weiten Personenkreis wahrgenommen wirst, die vielleicht noch gar nichts von dir wussten. Gerade bei Neugründungen oder einer Phase danach, wenn der erste Schwung ausläuft, kann das eine Möglichkeit sein.
Und hier möchte ich mich vehement dafür aussprechen, der Anzeigengestaltung an sich genug Aufmerksamkeit zu schenken. Es gibt da draußen immer noch so viele mäßige, selbstgebastelte Anzeigen.
Ich verstehe sehr gut, wo das her kommt. Es muss schnell gehen, soll keinen Aufwand machen. Aber du kannst dich von diesem Niveau der anderen abheben, indem du deine Anzeige als Botschafter siehst. Sowohl gestalterisch kommunizierst du damit etwas über dich. Auch inhaltlich kannst du auf kleiner Fläche etwas rüberbringen.
Beobachte dich beim Thema Anzeigen und Presseberichte in solchen Magazinen mal selbst. Was interessiert dich bei anderen? Was guckst du dir (länger) an? Und wie wirken verschiedene Qualitätsabstufungen auf dich? Bei wem würdest du anfragen und bei wem nicht?
Dieser Punkt fiel mir heute beim Autofahren noch ein. Ich gucke mir nämlich automatisch Fahrzeugbeschriftungen an, wenn ich unterwegs bin.
Auch abgesehen vom Handwerksbetrieb kann das für dich vielleicht sinnvoll sein. Vorausgesetzt, du hast ein Angebot, das in deiner Region interessant für eine relativ breite Gruppe an Menschen sein könnte. Und vorausgesetzt, du fährst relativ viel mit dem Auto.
Ganz ehrlich, bei mir fällt diese Möglichkeit weg, weil ich recht wenig Auto fahre und ausgerechnet das Fahrzeug nicht mit einer Beklebung verschandeln möchte.
Trotzdem ist der Vorteil je nach Branche und Art deines Angebots nicht von der Hand zu weisen: Fahrzeugbeschriftungen fallen auf und Autos bewegen sich als kleine ›kostenlose‹ Werbefläche im öffentlichen Raum. Wenn dann auch noch eine Website-Adresse, Kontaktdaten oder ein Verweis auf deine Leistungen draufsteht, hast du zumindest den Effekt einer rollenden Visitenkarte.
Mein wichtigster Punkt zum Schluss. Eigentlich bezogen auf fast alle oben genannten Punkte: Wiederholung hilft aus meiner Sicht am besten, die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Also eben nicht einen einzigen Blog-Artikel schreiben sondern sechs pro Jahr. Die eigene Arbeit / Ergebnisse nicht nur einmal im Halbjahr bei Instagram zeigen sondern alle paar Wochen Einblicke geben (zusammen mit anderen Maßnahmen). Visitenkarten und Flyer immer mal wieder irgendwo unter die Leute bringen. Das eigene Angebot immer mal wieder erklären und zeigen, was man bei dir konkret bekommt (weil Menschen das wieder vergessen und weil es sonst schnell untergeht). Den Newsletter regelmäßig in deinen Alltag einbauen.
Ich habe mich hier bewusst auf eher asynchrone Kommunikation konzentriert, also Maßnahmen, die du dann umsetzen kannst, wenn du Zeit / Ressourcen dafür hast und die dann stetig / über die Zeit / zeitversetzt etwas bringen können. Also ohne direkt live von Angesicht zu Angesicht zu performen.
Versuch nicht alles auf einmal anzugehen, versuch Maßnahmen nach und nach zu integrieren. Und lass auch irgendwann die Maßnahmen wieder los, die sich nicht gut angefühlt haben und bei relativ hohem Einsatz nicht so viel gebracht haben.
Viele der hier genannten Ideen haben den Vorteil, dass sie nicht wieder auf Null runterschrumpfen, nur weil du gerade keine Ressourcen dafür übrig hast.
Jetzt die große Frage zum Schluss: Wie misst du eigentlich, ob und welche Maßnahmen, um deine Sichtbarkeit zu erhöhen, etwas bringen? Das dürfte je nach deiner Ausgangssituation ziemlich unterschiedlich sein. Und nicht immer bekommst du genug Resonanz. Aber einige Bereiche lassen sich über die Zeit ganz gut beobachten.
Bei Blog-Artikeln kannst du nach einiger Zeit analysieren, ob diese in Suchmaschinen gefunden und angeklickt werden (z.B. mit der Google Search Konsole). Du kannst über ein Analysetool auf deiner Website sehen, welche Seiten Besucher anklicken.
Bei Flyern kannst du zumindest nachvollziehen, wenn Interessenten sich daraufhin bei dir melden. Du kannst auch dokumentieren, wie viele Flyer an welchen Orten mitgenommen werden. Oder du hast einen speziellen Link auf dem Flyer (vielleicht mit QR-Code), der NUR auf dem Flyer ist und du kannst analysieren, ob und wie viele Besucher diesen spezifischen Link aufrufen.
Manchmal sind Erfolge auch zeitversetzt und erstmal unbemerkt. Und wie am Anfang erwähnt: Die Summe mehrerer stetiger Maßnahmen bringt mehr als der eine Kraftakt. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Woran es auch liegen könnte, wenn deine Sichtbarkeit noch nicht funktioniert.
Und dann noch meine Erfahrung zum Schluss: Gib nicht zu früh wieder auf, gerade wenn du neue Maßnahmen ausprobierst oder hinzufügst. Häufig haben wir eine etwas zu einfache Vorstellung, wie schnell und direkt etwas funktionieren sollte.
Mit welcher Maßnahme fängst du dieses Jahr an?
Bei mir stehen Kundenstimmen stehen auf dem Plan, neue Visitenkarten, mein E-Mail-Footer und mein Newsletter, der noch etwas Routine und Aufmerksamkeit vertragen kann.