In letzter Zeit habe ich mich häufig darauf konzentriert, den Wert eines Corporate Designs für deine Selbstständigkeit anzusprechen. Schließlich ist dein Erscheinungsbild ein wichtiger Basis-Bestandteil, der in ganz viele Bereiche hineinwirkt.
Aber womit ich mich bisher vielleicht zu wenig beschäftigt habe, ist die Frage, was meine KundInnen eigentlich mit ihrem Erscheinungsbild praktisch anfangen können.
Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige und kleine Unternehmen dabei, sich online und offline sichtbar zu machen. Am besten ohne oberflächliches Werbegetrommel sondern mit einer nachhaltigen Basis.
Wenn die Ergebnisse in Form deines Logos bzw. Erscheinungsbildes mehr oder weniger nur in der Schublade liegen,
wäre es schade um die Investition.
Die Investition in ein professionelles Erscheinungsbild bringt dir am meisten,
wenn du die Ergebnisse ganz praktisch immer wieder in deinem Business anwenden kannst.
1. Faktor: Zeit
Je länger du dein Erscheinungsbild nutzt, desto besser merken sich Interessenten und Kunden dich und dein Unternehmen.
2. Faktor: Häufigkeit
Je öfter du dein Erscheinungsbild praktisch einsetzt,
desto mehr wird es auch von Interessenten wahrgenommen und gemerkt.
3. Faktor: Vielfalt
Je mehr Medien und Kanäle du benutzt, desto mehr Interessenten / Gruppen kannst du erreichen.
Du sollst jetzt natürlich nicht wild alle Kanäle und Möglichkeiten rauf und runter nutzen. Am Anfang deiner Überlegung könnten immer solche Fragen stehen:
Die Anwendung sollte kein Selbstzweck sein sondern sich daran orientieren,
was in deinem Business Sinn macht und was deine Interessenten und Kunden gebrauchen können.
Nur weil gefühlt alle Selbstständigen Visitenkarten haben, bedeutet das nicht automatisch,
dass Visitenkarten dir in deinem Alltag am meisten nützen werden.
Klar, professionelles Auftreten kann bedeuten, dass ordentliche Visitenkarten zumindest verfügbar sein sollten. Aber vielleicht liegen Visitenkarten bei dir (wie bei mir) auch relativ viel in einer Schublade und die Gelegenheiten zur Verteilung sind gar nicht mehr so oft vorhanden, weil vieles online abläuft.
Das kann dafür sprechen, dass du andere Materialien oder Medien sinnvoller gebrauchen kannst. Auch wenn Visitenkarten vermutlich trotzdem zum Standard-Programm gehören dürfen.
Also schauen wir uns doch mal ein paar gängige Anwendungsmöglichkeiten an.
Dein Briefpapier kannst du gedruckt oder als digitale Vorlage einsetzen. Zum Beispiel für Rechnungen, Angebote und Anschreiben. Das Briefpapier trägt in der Regel dein Logo, gibt dein Erscheinungsbild wieder (Farben, Schriften, Besonderheiten) und enthält bestimmte Pflichtangaben zu deinem Unternehmen.
Wozu brauchst du Briefpapier?
Zumindest das Thema Angebot oder Rechnung schreiben, trifft vermutlich auf die meisten Selbstständigen zu.
Selbst wenn alles online läuft, ist ein professionell gestaltetes Briefpapier eine hilfreiche Grundlage und sieht einfach ordentlich aus.
Rechnungen in Word irgendwie zusammenzubasteln, ist da nicht so richtig optimal (und auch nicht mehr zulässig, soweit ich mich erinnere).
In der Regel brauchst du ein Rechnungsprogramm, in das du dein Briefpapier als Hintergrund einfügen kannst.
Was ist der Nutzen für deine Kunden?
Sie können dein Unternehmen ordentlich zuordnen und erkennen dich durch die Gestaltung direkt wieder.
Du wirst seriös und professionell wahrgenommen.
Pflichtangaben sind ordentlich vorhanden,
damit deine Kunden deine Rechnung bezahlen können oder deine Kontaktinfos für Rückfragen direkt parat haben.
Visitenkarten werden meist als Standardformat (85 × 55 mm) genutzt. Und praktisch gesehen ist es hier auch wichtig, dass die Karten handlich sind. Die Visitenkarten enthalten dein Logo, greifen dein Erscheinungsbild auf und enthalten die wichtigsten Kontaktdaten.
Wozu brauchst du Visitenkarten?
Damit kannst du in persönlichem Kontakt deine Kontaktinfos schnell und einfach weitergeben
und damit gleichzeitig deinen Wiedererkennungswert steigern.
Was haben deine Interessenten und Kunden davon?
Interessenten erinnern sich an dich als Person und haben zusätzlich eine visuelle Erinnerungsstütze in Form deiner Visitenkarte.
Sie dient als Anker für die Kontaktaufnahme.
Zweiseitige Flyer oder Faltflyer bieten meist etwas mehr Platz für deine Inhalte. Sie können auch durch Bilder und Grafiken mehr von dir zeigen, als das zum Beispiel bei Visitenkarten der Fall ist. Dein Logo und Erscheinungsbild kombiniert mit nützlichen Informationen, Bildern und Grafiken können hier so richtig miteinander wirken.
Wozu brauchst du Flyer oder Faltflyer?
Mit einem Flyer / Faltflyer kannst du offline dein Angebot ausführlicher darstellen.
Und das schon relativ vielfältig mit Texten, Bildern und Grafiken.
Das ist ein großer Unterschied zur Visitenkarte,
auf der in der Regel nur Kontaktinfos und einfache Infos Platz haben.
Der Flyer kann außerdem unabhängig von deiner Anwesenheit gezielt aussgelegt werden
und nützliche Infos anbieten, ohne dass du persönlich anwesend sein musst.
Nutzen für deine Interessenten/Kunden:
Sie können sich über dein Angebot / über dich informieren, und müssen dafür noch nicht mal ihre Komfortzone verlassen.
Sie können den Flyer einfach mal in die Hand nehmen und gucken.
Dein Angebot wird für sie anschaulicher, weil die Infos vielfältiger sind als auf deiner Visitenkarte.
Sie können aktiv handeln, weil dein Flyer eine Handlungsaufforderung enthält
(Link zur Website, oder Infos zur Kontaktaufnahme)
Weitere Möglichkeiten:
Wenn du aus meiner Region rund um Steinhagen, Altkreis Halle und Gütersloh kommst, habe ich auch direkt einen Tipp für dich, was individuelle Lösungen für Schilder und Beschriftungen und Zuschnitte und Gravuren von vielen tollen Materialien betrifft. Schau online beim ›torechtmaker‹ rein.
Keine Panik, nur weil du selbstständig bzw. unternehmerisch tätig bist, brauchst du diese ganzen Möglichkeiten nicht nutzen. Für den Anfang reicht eine Basis. Und dann kannst du immer mal überlegen, was du hinzufügen könntest, was deine Sichtbarkeit sinnvoll verbessert und was deine Kunden brauchen könnten.
Kommen wir zu den Möglichkeiten, die du online hast, um dein Erscheinungsbild zu nutzen und dich und deine Marke bzw. dein Unternehmen sichtbar zu machen.
Ich konzentriere mich hier besonders auf die Website.
Denn bei vielen Plattformen hast du zwar Einfluss auf die Darstellung und kannst in der Regel dein Logo oder andere Elemente einsetzen.
Aber die Plattform bestimmt den gesamten Rahmenaufbau doch sehr stark und andere Eigenschaften
treten hier stärker in den Vordergrund. Bei sozialen Medien ist das zum Beispiel deine Art der Kommunikation
mit deinen Abonnenten bzw. den anderen Nutzern.
Deine Website enthält mindestens grundlegende Informationen zu deinem Unternehmen bzw. deiner Selbstständigkeit. Und die Website wird so individuell wie möglich an deine Bedürfnisse angepasst. Natürlich gibt es bestimmte Konventionen, an die sich NutzerInnen gewöhnt haben und viele Websites ähneln sich in gewisser Weise, was die Nutzerführung oder das Layout betrifft. Aber das ist kein Grund, nicht trotzdem zu versuchen, so eigenwillig und persönlich wie möglich in Erscheinung zu treten und dich von anderen abzuheben.
Wozu brauchst du eine Website:
Deine Website bildet dein Unternehmen online ab.
Sie ist das wichtigste Gegenstück zur Offline-Welt und online die zentrale Anlaufstelle.
Auf deiner Website kannst du am umfangreichsten nützliche Inhalte anbieten
und nach außen vermitteln, wer du bist, was du anbietest und welche Werte dir wichtig sind.
Und das unabhängig von irgendwelchen Plattformen. Deine Website ist 24 Stunden am Tag für Interessenten und Kunden erreichbar.
Mehr geht online nicht.
Was nützt deine Website deinen Interessenten und Kunden:
Jeder, der im Web nach einer bestimmten Lösung für sein Problem sucht, ist froh,
wenn auf deiner Website eine Information dazu zu finden ist (zum Beispiel in Form eines Blog-Artikels).
Auch wenn jemand online nach einer bestimmten Dienstleistung sucht,
kann er auf deine Website stoßen und sich dort vergewissern,
dass du die richtige Person für sein Anliegen sein könntest.
Oder dein Website-Besucher kennt dich schon irgendwoher
und kann sich auf den aktuellen Stand bringen,
was dein Angebot und deine Person betrifft.
In der Regel möchten deine Website-Besucher auch wirklich etwas über dich als Person herausfinden.
Bist du sympathisch? Wirkt dein Unternehmen seriös? Machst du einen professionellen Eindruck?
Habt ihr ähnliche Werte und Vorstellungen?
Dazu ist die Website optimal. Und auch dein Erscheinungsbild transportiert deine Werte und deine Persönlichkeit.
Social Media Kanäle:
Dein Logo, deine Farben, deine Bildsprache lassen sich bei Social-Media-Accounts bzw. Social-Media-Seiten in der Regel ganz gut einbeziehen. Zum Beispiel durch das Header-Bild auf deiner Facebook- oder LinkedIn-Seite. Bei Instagram spielt auch dein Feed-Design eine wichtige Rolle. Also wie deine Beiträge bebildert sind und welches Gesamtbild dadurch entsteht. Instagram ist ein sehr bildlastiges Medium und idealerweise erkennt man dich und dein Unternehmen durch die Art der Beitragsbilder, die verwendeten Schriften und Farben in den Beitragsbildern wieder.
Weitere Möglichkeiten:
Je gleichbleibender du auftrittst, desto konsistenter und vertrauenswürdiger erscheinst du für deine Interessenten und Kunden. Weil dein Erscheinungsbild sich wie ein roter Faden durch alle Medien und Materialien zieht.
Das mag dir im ersten Moment anstrengend und etwas übertrieben vorkommen, aber es erspart dir auch Zeit und Frust, weil eine Ordnung da ist, auf die du immer wieder zurückgreifen kannst. Du musst nicht jedes Mal neu über eine Gestaltung nachdenken sondern kannst die Basis benutzen, die schon festgelegt wurde.
Wenn du in ein Corporate Design und in ein Logo investierst,
dann behalte währenddessen und danach im Auge, was du praktisch damit anfangen möchtest
und wo dein Erscheinungsbild zum Einsatz kommen soll und warum.
Fokussiere dich auf einen Bestandteil, bevor du weitere Einsatzmöglichkeiten angehst
und gleiche die Bestandteile auch miteinander ab,
ob ein ›roter Faden‹ in der Gestaltung erkennbar ist.
Konzentrier dich gleichzeitig auch immer auf deine Inhalte und Botschaften
und verknüpfe diese mit deinem Erscheinungsbild.
Denn deine Interessenten und Kunden kommen ja nicht wegen des Designs zu dir sondern,
weil du ihnen gute Inhalte und Lösungen anbieten kannst.
So wirkt dein Corporate Design immer wieder in kleinen Dosen und stärkt ganz nebenbei deine ›Marke‹,
während deine Inhalte und der Nutzen in den Vordergrund rücken dürfen.
Brauchst du ein Logo?
Brauchst du überhaupt ein Logo? Und was ist vorher oder stattdessen wichtig.
›Ich brauch nur was ganz einfaches‹
Möglicherweise falsche Erwartungen an dein Design-Projekt, die wir zusammen hinterfragen können.
Was kostet eine Website?
Und welches Website-Angebot ist eigentlich geeignet für dich.