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›Geht das nicht irgendwie noch günstiger?‹

So oder ähnlich lauten manchmal Wünsche vor dem Start.
Interessenten, die bei mir z.B. für ihr Website-Projekt anfragen, verstehen eigentlich, dass die Zusammenarbeit mit mir als Designerin einen gewissen Wert für ihre Selbstständigkeit hat.

Aber ausgerechnet bei ihrem Website-Projekt wünschen sich manche Interessenten dann doch, dass es irgendwie günstiger gehen soll. Verständlich – aber in Gesprächen weiß ich dann meist nicht, wo ich anfangen soll...

Blog-Artikel: Geht das nicht irgendwie noch günstiger?

Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige dabei, sich online und offline sichtbar zu machen. Am liebsten mit stabiler visueller Basis und ohne oberflächliches Werbegetrommel.

Designerin für Selbstständige, zum Beispiel für dein Corporate Design

Das Dilemma zwischen Verständnis und Aufklärung

Nach erstem Austausch für die Zusammenarbeit fallen in Gesprächen manchmal Aussagen wie:
»Können wir da nicht noch was wegkürzen?«
›Können Sie nicht einfach etwas Vorgefertigtes nehmen, damit es günstiger wird?‹

Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Ich brauche ja nur was einfaches...

Und schon sind wir mitten drin in einem Rechtfertigungs- und Aufklärungsgespräch, in dem ich als Designerin eigentlich schlechte Karten habe, weil sich das Projekt Website-Investition gar nicht so richtig auf mundgerechte Informationshäppchen und plakative Argumente runterbrechen lässt. Auch wenn ich natürlich mit der Zeit besser darin werde. ;-)

Warum ist der Wunsch nach günstigen Lösungen für mich als Designerin schwierig?
Als Soloselbstständige kann ich diesen Wunsch nach günstigen Lösungen ja sehr gut verstehen. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass das Website-Projekt trotzdem eine Mindest-Zeit kosten wird. Auch wenn ich mich noch so sehr anstrengen würde, den Zeitaufwand irgendwie zu kürzen.

Was ist eigentlich mein Angebot?

Es geht bei meinem Angebot meist um kompakte Websites für Selbstständige. Also keineswegs ein großer Rundumschlag mit allen möglichen Spezial-Anforderungen. Mein Angebot würde ich also nicht als hochpreisig oder ›Premium‹ sondern eher als ›solide‹, ›sinnvoll‹ und ›kompakt‹ bezeichnen.

Ich möchte ja genau den ›kleinen‹ Selbstständigen helfen, die wie ich eher gezielt und sparsam in Weiterentwicklung investieren und dann mit einer guten Basis auch viel selbst machen wollen.

Erwartungen an die Zusammenarbeit und die eigene Website.

Drei Missverständnisse zur Investition in deine Website

Drei Missverständnisse zu der Investition in deine Website

Nach meiner Erfahrung gibt es einfach einige Missverständnisse, warum Interessenten annehmen, dass wir das Projekt Website einfach noch günstiger machen können.

Und mir begegnen diese Missverständnisse bzw. unrealistischen Wünsche wahrscheinlich auch deswegen recht häufig, weil meine Lieblingskunden eben noch nicht so furchtbar viel Erfahrung mit der Entwicklung ihrer Website oder allgemein mit der Vermarktung online (über ihre Website) haben.

Hier die drei Missverständnisse, die mir am meisten begegnen:

1. »Die Designerin schüttelt die Design-Entscheidungen schnell nebenbei aus dem Ärmel.«

Hier muss ich deine Erwartung an den Berufsstand der DesignerInnen leider etwas dämpfen. ;-) Nur weil ich Designerin bin, muss ich trotzdem etwas Zeit dafür aufwenden, Design-Entscheidungen bewusst und zielgerichtet zu treffen. Das passiert leider nicht von allein, nur weil ich gerade dabei bin, das Projekt umzusetzen. So quasi auf Knopfdruck.

Und das geschieht leider auch nicht automatisch, nur weil ich einen vorgefertigten Rahmenaufbau in Form eines Wordpress-Themes als Grundlage nutze. Und ja, auch bei mir sieht ein Rahmenaufbau am Anfang eines Projektes meist noch etwas ›bescheiden‹ aus. ;-)

2. Unsichtbare Arbeiten im Hintergrund werden als nicht notwendig angesehen.

Es gibt Aufgaben bei einer Website, die sind einfach da. Das können technische Einstellungen oder häufig grundlegende SEO-Maßnahmen sein. Auch ein datenschutzfreundliches Analysetool, die Einrichtung des Zugangs zum Redaktionssystem und die Anmeldung der Website in der Google Search Konsole brauchen etwwas Zeit. Oder man muss für eine bestimmte Funktion erst nach einem geeigneten Plugin suchen – und du meine Güte, dann möchte man das ja auch noch testen.

Solche ›Kleinigkeiten‹ summieren sich. Und wenn du wie die meisten meiner KundInnen nicht dauernd neue Websites umsetzt, kannst du natürlich nicht wissen, dass das im Projekt sein muss und dazugehört. Total verständlich.

Hier kann man nur sparen, indem man Aufgaben wissentlich hintenrüberfallen lässt. Nicht sonderlich nachhaltig, wenn man schon dabei ist, in eine neue Webite zu investieren.

Wenn dich solche versteckten Aufgaben für die Umsetzung deiner Website auch interessieren, lies auch meinen Artikel ›Die versteckten Aufgaben deiner Website-Entwicklung.‹.

3. »Ich kann die günstige Abkürzung und die persönliche Zusammenarbeit mit der Designerin haben.«

Wenn mich Interessenten bitten, den Umfang des Angebots zu kürzen, bin ich meist ratlos. Alles was ich anbiete, ist nämlich sinnvoll, gerechtfertigt und baut aufeinander auf. Und gleichzeitig habe ich in meinen Angeboten schon kompakt und kundenfreundlich kalkuliert. In der Zusammenarbeit investiere ich eigentlich im Hintergrund immer mehr Zeit.

Hinzu kommt, dass ich Wissen und Hilfen anbiete, damit meine KundInnen auch nach dem Projekt einen Mehrwert davon haben, ihre Website zu bearbeiten. Der Wert meines Angebots ist also eigentlich immer höher als die Investition.

Potential zum Günstiger-werden gibt es hier theoretisch nur, wenn mein Interessent meinen eigentlichen Schwerpunkt als Designerin nicht braucht. Diese Herangehensweise ist auch ok, aber dann gibt es keine sinnvolle Grundlage für die Zusammenarbeit.

Lies dazu auch meinen Artikel ›Was kostet eine Website? Und welches Angebot ist das richtige für dich.‹

Warum darf deine Website und das Webdesign Geld kosten?

Ich weiß, als Designerin bin ich etwas parteiisch. ;-)
Aber ich bin auch überzeugt, dir mit meinem Angebot wirklich weiterhelfen und etwas Sinnvolles mit Mehrwert anbieten zu können.
Und gleichzeitig kann ich mich als Selbstständige sehr gut in deine Perspektive versetzen. Du fragst dich ja völlig zu recht, ob die Investition in deine Website wirklich sein muss und ob dir das auch etwas für deine Selbstständigkeit / dein Unternehmen bringt.

Klartext zum Thema Investition

Wenn du dir eine überschaubare Investition wünscht, die dir nur einen Wohlfühlbetrag abverlangt, wirst du auch ein Ergebnis bekommen, das ungefähr diesen niedrigen Betrag wert ist.

Das kann je nach deiner Situation total ok sein. Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass dir einiges entgeht, das für den Erfolg deiner Website und damit letztendlich für deine Selbstständigkeit notwendig und sinnvoll gewesen wäre.

Es kommt auf deine Situation und deine Selbstständigkeit an.
Na klar, nicht immer ist eine umfangreichere Investition in deine Website einfach so möglich. Hey, ich bin selbstständig im kreativen Bereich, begrenzte Budgets verstehe ich also sehr gut.

Aber es gibt vermutlich keine Lösung, die viel Mehrwert enthält, dich richtig glücklich macht und gleichzeitig wenig kostet. Auch wenn du das vermutlich schon geahnt hast. ;-)

Argumente, die für eine etwas ›solidere‹ Investition sprechen.

Was meine ich mit ›solide‹? Eine solide Investition berücksichtigt aus meiner Sicht folgendes:

  • Die Strategie:
    Was sind die Ziele deiner Website? Was soll sie für dich leisten? Was ist dein Angebot? Wie willst du wirken?, etc.
  • Das Design:
    das Design ergibt sich aus der Strategie und baut auf deinen persönlichen Werten und deinem Kontext auf.
  • Die Umsetzung:
    Eine ordentliche Umsetzung und ein sinnvoller und kompakter aber möglichst vollständiger Prozess.
  • Die Inhalte:
    Die Auseinandersetzung mit den Inhalten ist immer Teil des Projektes.

Drei Argumente, warum es sich lohnt, solide zu investieren:

1. Ein gutes Design, das auf dich abgestimmt wird und zu deinen Zielen und deiner Zielgruppe passt, gibt es nicht als vorgefertigten Standard.

Das klingt immer so ein bisschen abgehoben. Eigentlich ist das eine Basis-Aufgabe von Gestaltung. Das Design soll ja einen ganz bestimmten Zweck erfüllen. Die Website bekommt durch das Design Persönlichkeit und Eigenleben und ist eben kein irgendwie gefüllter Standard-Aufbau mehr.

Interessenten wünschen sich in Erstgesprächen mit mir zu recht, dass sie ein Design bekommen, das zu Ihnen passt und das ihre Kunden anspricht. Die Website soll stimmig sein, sie möchten sich damit wohlfühlen und es soll auch Sinn ergeben.
Das kann irgendein Standard-Aufbau logischerweise nicht von alleine leisten. Lies dazu auch meinen Artikel ›Warum es nicht reicht, einfach Website-Templates mit Inhalten zu befüllen‹.

2. Die genügend hohe Investition sorgt dafür, dass die Basis solide und funktional ist.

Wenn du versuchst, möglichst viel zu sparen, werden manche Aufgaben im Hintergrund hintenrüberfallen. Ich habe schon viele Websites von Selbstständigen in meinem Umfeld angeschaut, die zum Beispiel so gut wie gar nicht für Suchmaschinen optimiert waren.

Oder es wurden sogar grobe Fehler bei der Suchmaschinenoptimierung gemacht, die einfach nicht sein müssten. Doppelte oder fehlende H1-Tags, keine gepflegten Title-Tags, kein Verständnis dafür, dass ›Herzlich willkommen‹ keine gute Idee für die wichtigste Headline ist oder dass 140 Zeichen keine ausreichende Textmenge ist…

Niemand hat sich die Mühe gemacht, mal zu gucken ob die Performance der Website in Ordnung ist und ob die Seiten ordentlich auffindbar sind.

Oder die Websites hatten inhaltlich einfach kaum Mehrwert für Besucher, die Texte waren schlecht lesbar, die Bilder waren zu klein und kamen nicht zur Geltung.

Solche Phasen sind auch ok, solange du als Selbstständige(r) dein Website-Projekt noch selbst stemmen willst, um Geld zu sparen oder gerade erst anfängst, deine Onlinepräsenz aufzubauen. Da muss nicht alles perfekt sein. Das darf sich auch noch verbessern und entwickeln.

Der Kunde wollte es günstig, also haben wir es halt irgendwie so hingebogen...

Sinnvolle Aufgaben sollten nicht einfach hintenrüberfallen.

Die Grenze zwischen sinnvoller, umfassender Umsetzung und einer möglichst günstigen Sparlösung nach dem Motto ›Der Kunde wollte es günstig, also haben wir es halt irgendwie so hingebogen‹ ist fließend.

Aber wenn du schon in professionelle Unterstützung investierst, ist es eigentlich nicht ok, wenn wichtige oder sinnvolle Aufgaben einfach zugunsten eines günstigen Preises weggelassen werden.

3. Wenn du Qualität möchtest, dann investier auch in Qualität.

Interessenten haben in Gesprächen viele sinnvolle Wünsche für ihr Website-Projekt. Sie haben zu Recht Ansprüche und Ziele und freuen sich sogar, dass ich ihnen als potentielle Unterstützung dabei (endlich) weiterhelfen kann.

Als Designerin kann ich Anforderungen erfüllen, die sie selbst nicht geschafft haben bzw. zu denen ihnen das Wissen oder die Zeit fehlen.

Sobald aber diese Ansprüche in eine zeitliche und finanzielle Investition übersetzt werden, kommt manchmal doch Erstaunen oder Enttäuschung auf. Die Investition ist trotzdem gefühlt zu hoch. Aber wie soll das anders gehen? Einerseits ist Qualität wichtig, andererseits soll es aber trotzdem möglichst wenig kosten. Das kann nicht funktionieren.

Eine Website ist kein physisches Produkt.
Also auch nicht so wichtig und wertvoll, oder?

Gutes Webdesign und der Aufbau einer qualitativ guten Website ist immer noch ein abstrakter Wert. Eben kein so richtig greifbares Produkt.

Trotzdem ist die Website online das wichtigste Werkzeug für die meisten Selbstständigen und UnternehmerInnen, um vor allem online von Kunden und Interessenten gefunden zu werden.
Und die Website leistet das 24 Stunden am Tag für einen längeren Zeitraum. Interessenten bilden sich automatisch eine Meinung über dich und dein Unternehmen, sobald sie deine Website besuchen.

Die Website bildet also dein reales Unternehmen online ab. Sie sollte dabei gut auf allen möglichen Bildschirmen nutzbar sein. Sie sollte Besuchern Mehrwert und Möglichkeiten zur Interaktion bieten. Interessenten und Kunden bauen im Idealfall eine Verbindung zu deinem Unternehmen auf und erkennen deine Werte in der Website wieder.

Deine Website kann also ein wichtiger Teil deines Business sein. Das darf zumindest solide, ordentlich und vollständig aufgebaut werden und das darf auch eine gewisse Investition wert sein.

Das was du als Investition reingibst, bekommst du auf die eine oder andere Weise auch zurück. ;-)

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