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Was ist, wenn dir das Logo nicht gefällt?

Und du Angst vor der Investition hast.

Was ist eigentlich, wenn dir das gemeinsam entwickelte Logo nicht gefällt?⁠
Eine Frage, mit der ich mich bisher ehrlich gesagt viel zu wenig beschäftigt habe. Das liegt vermutlich daran, dass das in dieser Form eigentlich nicht passiert.

Aber neulich habe ich mal überlegt, was mich selbst wohl davon abhalten würde, einen höheren Betrag für ein Logo-Design auszugeben. Und da war sofort dieser Gedanke: Na ja, ich hätte einfach total Angst, dass ich ordentlich ›viel‹ Geld dafür ausgebe, aber das Ergebnis mir dann vielleicht gar nicht gefällt.

Was ist, wenn dir das Logo nicht gefällt?

Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze andere Selbstständige dabei, sich mit einer starken visuellen Basis sichtbar zu machen.

Designerin für Selbstständige, zum Beispiel für dein Logo und Erscheinungsbild

Erwischt!

Zweifel am eigenen Angebot?

Ich habe mich also selbst dabei erwischt, dass ich mein Angebot anzweifeln würde, wenn ich mich nicht persönlich kennen würde. Ich würde zwar den Wert eines guten Logo-Designs im Allgemeinen anerkennen – vielleicht geht es dir da ähnlich, du bist dir bewusst, dass gutes Design und Qualität wichtig und wertvoll sind. Aber du hättest definitiv Bedenken, ob der Designer / die Designerin es ausgerechnet bei dir schafft, ein Ergebnis zustande zu bringen, das dir garantiert gefällt.

Ist ›gefallen‹ eigentlich so wichtig?

Jetzt könnte man argumentieren, dass es gar nicht so entscheidend ist, ob dir das Logo gefällt. Denn ein Logo sollte in erster Linie ja passend zu deinem Unternehmen sein, handwerklich ordentlich sein und die Zielgruppe ansprechen.
Aber ich finde, es muss dir trotzdem auch gefallen. Schließlich willst du dich damit identifizieren und sollst es gerne benutzen. Du sollst es mögen. Das ist schon ein bisschen emotional. Wie soll das funktionieren, wenn du mit dem entwickelten Logo unzufrieden bist oder ›fremdelst‹.
Dementsprechend ist die Sorge berechtigt, zumal es eine Investition ist, die du nicht jede Woche machst.

Drei schnelle Tipps, die dir etwas Sicherheit geben.

1. Schau dir das Portfolio an.

Wenn du bei den Logos und Erscheinungsbildern, die bisher für andere Selbstständige und kleine Unternehmen entwickelt wurden, schon ein gutes Gefühl hast und den Stil magst, ist das ein gutes Zeichen, dass du richtig bist. Zusätzlich kannst du dir so auch bewusster werden, warum du die bisherigen Arbeiten magst und was dir daran gefällt. Finde durch Beispiele im Portfolio heraus, was dir wichtig ist.

Wenn das Portfolio des Designers / der Designerin online etwas spärlich ist, muss das nicht immer direkt ein schlechtes Zeichen sein. Vielleicht gibt es einfach noch nicht so viele Logo-Projekte, die gezeigt werden können. Oder der Designer hat wenig Zeit für die Aktualisierung des Portfolios. Und ehrlicherweise werden Logo-Projekte auch nicht am Fließband produziert (zumindest bei mir als soloselbstständige Designerin nicht).

Aber je mehr Projekt-Beispiele es gibt, desto aussagekräftiger ist der Gesamteindruck. Und qualitativ ist ein Schwerpunkt auf Logos im Vergleich zu Portfolio-Seiten, auf denen alles mögliche auch noch gezeigt wird, ein gutes Zeichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet bei dir ein furchtbares Ergebnis herauskommt, sinkt, wenn das Portfolio dir vorab wirklich gefällt und dir bei der Entscheidung weiterhilft.

2. Nutze deine Rolle als AuftraggeberIn aktiv.⁠

Direkt von Anfang an kannst du die Richtung für die Logo-Entwicklung mitbestimmen. Dafür gibt es im Prozess viele Fragen zu deiner Selbstständigkeit (z.B. zu deiner Zielgruppe, zu deinen Zielen, zum Produkt / deinem Angebot und deinen Wünschen, persönlichen Werten und Vorstellungen).

Nach dem Vorgespräch bekommst du bei mir einen Fragebogen, in dem ich die Auseinandersetzung aus dem Vorgespräch, meine Recherche und bisherige Richtungsentscheidungen und Ideen schriftlich festhalte. Auf der Basis kannst du dann weiteren Input ins Projekt geben und hast gleichzeitig einen Überblick, in welche Richtung es konzeptionell geht.

Wenn du dich schon vor einer möglichen Zusammenarbeit vorbereiten möchtest, werde dir vorab ruhig schon über deine Wünsche klar und wie deine Positionierung eigentlich aktuell grob aussieht (ja, das ist wirklich nötig, auch wenn's manchmal noch schwerfällt).

Schau dir auch Logos von anderen (z.B. Mitbewerbern) bewusst an. Analysiere, was dir gefällt und was nicht und warum eigentlich. Frag dich, wie sich dein Logo ›anfühlen‹ soll und welche Atmosphäre du anstrebst. Stell dir gerne auch Mood-Boards mit Einzelteilen, Beispielen, Schriften und Farben zusammen. Das alles hilft später in einer möglichen Zusammenarbeit mit dem Designer / der Designerin.

3. Hab Vertrauen und gib etwas Kontrolle ab.

⁠Leichter gesagt als getan, ich weiß.
Aber verlass dich zumindest drauf, dass ich als Designerin (bzw. meine KollegInnen) genauso interessiert daran bin, dass du zufrieden bist wie du selbst. Und dass ich alles dafür tue, dass ein zu dir passendes, nutzbares Logo herauskommt.

Und wenn du dich für einen Dienstleister entschieden hast, ist es ganz allgemein eine gute Idee, dem Fachman bzw. der Fachfrau Vertrauen zu schenken und offen für die fachkundige Sicht und Lösungen von außen zu sein. Das verbessert die Zusammenarbeit einfach so sehr. Und es gibt ja doch gute Gründe, warum es dafür Fachpersonen mit handwerklichen Kompetenzen und Erfahrungswerten gibt.

Und wenn wir ehrlich sind, wird dein Logo am Ende ja auch nicht nur von dir gemocht, sondern soll für deine Interessenten und Kunden da sein. Festgezurrte Selbstverwirklichung nach dem Motto ›Ich will das genau so und nicht anders‹ ist da nicht immer der beste Anspruch. Offenheit schafft Raum für kreative, eigenwillige Lösungen.

Die Wahrheit: Als Designerin kann ich dir vorab keinen Beweis liefern.

Die Wahrheit: Es gibt keinen Beweis.

Mit einer Vorstellung muss ich hier allerdings leider aufräumen, die du vielleicht auch hast: Ich kann dir vorab keine Garantie geben. Ich kann dir vorab nicht beweisen, dass das Ergebnis ein Erfolg wird.

Das klingt jetzt vielleicht merkwürdig, weil ich alles für ein bestmögliches Ergebnis tue und die Erfahrung mit meinen KundInnen das auch bestätigt. Aber ich kann dir vorab dafür keinen Beweis erbringen.

Dazu müsste ich praktisch die gesamte Arbeit und den Prozess der Logo-Entwicklung schon durchlaufen. Erst mit einem fertigen Ergebnis (oder einem schon fortgeschrittenen Entwurf) kann der Beweis erbracht werden, dass alles gut und richtig ist. Erst das fertige Ergebnis, das ›rund‹ und stimmig ist, bringt dir die Bestätigung, die du dir wünscht.

Ein paar Skizzen vorab werden nicht helfen.

Manchmal fragen KundInnen nach, ob ich denn nicht vorab schnell ein paar Skizzen machen könnte, damit sie sicher sind, dass ihre Entscheidung richtig ist. Diesen Wunsch muss ich enttäuschen. Glaub mir, Skizzen werden dir überhaupt keine Sicherheit geben.

Die sehen nämlich nicht so aus, wie in der Klischee-Vorstellung des kreativen Künstlers, der schwungvoll und souverän ein paar Striche aufs Papier zeichnet, nachdem ihn die künstlerische Eingebung wie ein Blitz getroffen hat.

Eine Logo-Entwicklung braucht natürlich eine gute Idee und Skizzen, aber es ist auch ein Prozess des Herausarbeitens und Verfeinerns. Im Prozess wird auch vieles wieder verworfen. Es werden vielleicht etliche Blätter ›vollgekritzelt‹. Und manche Idee, die am Anfang vielversprechend erschien, stellt sich in der Umsetzung als Sackgasse heraus. Da kann man nicht vorgreifen oder abkürzen und ich kann leider auch nicht vor Projektbeginn in die Zukunft sehen, was am Ende wohl herauskommt.

Wie kannst du trotzdem eine Entscheidung treffen, mit der du dich wohlfühlst?

Uff, das ist jetzt vielleicht ernüchternd. Und die versprochene Sicherheit hat sich noch gar nicht so richtig eingestellt, oder?
Also was hilft noch, damit du dich mit deiner Entscheidung für eine Logo-Entwicklung und mit der Investition wohler fühlen kannst:

1. Wenn wir uns verfahren haben, ändern wir den Kurs.

Sollte in der Zusammenarbeit der Fall eintreten, dass der Entwurf und die anvisierte Richtung dir (überhaupt) nicht gefällt, treten wir ganz sachlich einen Schritt zurück und gehen in die Analyse.
In dem Fall bekommst du von mir noch einmal einen Fragebogen (ja, den gibt es theoretisch wirklich!), in dem du konkretisierst, was genau dir nicht gefällt und warum. ›Gefällt mir einfach nicht‹ reicht als Aussage dann natürlich nicht. Oft sind es nämlich auch Details, die noch nicht ganz stimmig sind und die sich mit einfachen Mitteln verbessern und korrigieren lassen. Diesen Prozess kannst du dir dann wie eine Kurskorrektur, nachdem wir uns verfahren haben, vorstellen.
Und auch hier gilt, durch deine aktive Mithilfe hast DU Einfluss auf den weiteren Verlauf. Das gibt dir die Kontrolle, die du dir wünschst.

2. Lass nicht deine Unsicherheit bestimmen.

Bei meinen Auftraggeberinnen erlebe ich oft die ganze Palette an Unsicherheiten, die die Selbstständigkeit so mit sich bringt. Und ich selbst bin auch oft unsicher, weil es so viel Auswahl gibt, was ich alles tun soll, um meine Selbstsändigkeit voranzubringen. Leider blockiert diese Unsicherheit manchmal eine gesunde, pragmatische Entscheidungsfreude.

Je unsicherer du mit deiner Selbstständigkeit bist, desto unsicherer wirst du vielleicht mit deinem Logo-Entwurf sein und desto weniger willst du dich festlegen. Schließlich möchtest du nichts falsch machen.

In der Hinsicht kann Unsicherheit auch Perfektionismus fördern. Du willst nichts falsch machen und deswegen soll die Lösung nahezu perfekt und vollständig sein. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Muss ein Logo eigentlich selbsterklärend sein.

Die Entscheidung für ein Logo ist auch eine Entscheidung gegen ganz viele andere Lösungswege.

Die Entscheidung für ein Logo ist auch eine Entscheidung gegen ganz viele andere Lösungswege.

Mit der Entscheidung für EIN Logo entscheidest du dich automatisch auch gegen ganz viele andere Lösungswege.

Diese daraus resultierende Unsicherheit ist total verständlich, weil du dich gefühlt für die eine beste Lösung entscheiden musst. Aber so ein Anspruch baut auch Druck auf, den ich oder eine andere Designerin dir vermutlich nicht komplett nehmen kann.

Denn da ist nicht DIE EINE Lösung, die diese Unsicherheit komplett auflösen kann, weil die Ursache nicht das Logo ist, sondern die Unsicherheit an sich. Im Hintergrund lauert vermeintlich irgendwo immer noch eine bessere, perfektere Lösung.

Aus Erfahrung kann ich aber auch überzeugt sagen: Eine Logo-Entwicklung kann dazu beitragen, mehr Sicherheit und zielgerichtetes Handeln in deinem Business anzukurbeln. Ein Logo gibt dir mehr Klarheit. Auch, wenn es jetzt nicht die eine perfekte Lösung ist sondern nur eine mögliche, die sich für dich gut und stimmig anfühlt.

3. Überhöhe den Wert deines neuen Logos nicht.

So, jetzt muss ich aufpassen, was ich sage.
Denn mein Angebot als Designerin ist die Entwicklung eines Logos für dich. Den Wert in Frage zu stellen, erscheint da auf den ersten Blick widersprüchlich. Aber ich mag diese Erfolgsversprechen nicht, die beim Thema Branding und Corporate Design oft etwas pauschal mitschwingen. Und das erwähne ich auch gefühlt in jedem zweiten Blog-Artikel hier. ;-)

Manche Angebote suggerieren mir zu sehr, dass die Lösung für eine erfolgreiche Selbstständigkeit / eine erfolgreiche Kundengewinnung in der visuellen Präsentation steckt. Überspitzt formuliert:

  • »Wenn du dich optimal darstellst und vermarktest, werden deine Interessenten dich lieben.«
  • »Wenn du deine perfekte ›Brand‹ hast, ziehst du deine Wunschkunden magisch an.«
  • »Wenn du dich unverwechselbar zeigst, wirst du erfolgreich sein.«

Ganz ehrlich, ob Interessenten dich überhaupt finden, dein Angebot mögen und bei dir etwas kaufen oder buchen, liegt an so vielen Stellschrauben. Dein Logo und Erscheinungsbild ist definitiv eine Stellschraube davon.

Dein Erscheinungsbild komplett zu vernachlässigen, wird wohl der schlechteste Weg sein, wenn du mit deiner Selbstständigkeit sichtbar werden möchtest. Keine Frage.

Aber das Logo kann das nicht alleine lösen. Und das soll jetzt nicht abwertend gemeint sein sondern den Druck nehmen, der irgendwie oft auf so einem kleinen Zeichen lastet.

Und das kannst du dir auch ins Bewusstsein rufen, wenn es darum geht, in dein Logo zu investieren.
Es ist ein wichtiger Bestandteil. Aber drumherum sind noch so viele Stellschrauben, an denen du auch drehen kannst (und teilweise musst). Dein Kontext ist viel komplexer als dieses kleine Logo und alles darf sich gegenseitig helfen, um ein stabiles ›Gebäude‹ deiner Selbstständigkeit aufzubauen.

Mögliche Stellschrauben, abgesehen vom Logo:

  • Wenn du online Kunden gewinnen möchtest, brauchst du in den meisten Fällen wohl eine gute, inhaltsgetriebene Website.
  • Du brauchst überhaupt erstmal eine inhaltliche Ausrichtung und eine Positionierung, die du nach außen kommunizierst (über verschiedene Kanäle).
  • Du brauchst gute Fotos, die dich und deine Arbeit anschaulich machen (nicht nur Stockfotos). Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Wie wichtig sind Bilder auf deiner Website.
  • Du brauchst einen Marketing-Mix, der zu dir und deiner Selbstständigkeit passt.
    Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Meine (un-)vernünftigen Gründe für Content-Marketing.
  • Du brauchst konkrete Materialien, die du aktiv nutzen kannst (z.B. Flyer offline).
  • Du brauchst textlastige Inhalte, auf die du immer wieder zurückgreifen kanst (z.B. Angebots-Texte, Blog-Artikel, thematische Inhalte etc.).
  • Du brauchst ›Fans‹ und Befürworter deiner Arbeit und Netzwerk-Kontakte, die wieder auf dich zurückkommen.

Druck rausnehmen, die Realität ist eh komplexer.

Ich zähle diese ganzen Bereiche nicht auf, um den Druck noch zu erhöhen sondern um etwas näher an die Realität heranzurücken. Je nachdem, was in deiner Selbstständigkeit so los ist, können das auch noch ganz andere Bereiche und Stellschrauben sein, die wichtig sind.

Ich möchte damit den Druck vom Logo nehmen, damit für die Entwicklung Spielraum und Luft da ist. Und ja, auch sowas wie Freude an der Entwicklung. Es darf Spaß machen, sein Erscheinungsbild anzugehen und ein stimmiges Logo als visuelles Erkennungszeichen zu entwickeln.

Und damit möchte ich hier auch abschließen. Denn die Realität der Zusammenarbeit bestätigt das immer wieder. Meine KundInnen freuen sich, dass wir ein visuelles Zeichen entwickelt haben, mit dem sie sich identifizieren können und sich selbstbewusst nach außen zeigen können.

Da ist ein ganz konkreter Bestandteil, der vorher nicht da war. Das Logo lädt die Selbstständigkeit und die eigene ›Marke‹ mit Wert und Eigenleben auf. Und das wiederum kann dir viel Last von deinen Schultern nehmen, weil du gefühlt nicht allein als Einzelperson mit deinem Angebot rumstehst und dich vermarkten musst. In deinem Logo hast du einen visuellen Anker, der zusätzlich da ist und dir stetig hilft, deine Selbstständigkeit für deine Interessenten und Kunden sichtbar zu machen und erinnert zu werden.

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