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Was du jetzt sofort tun kannst.
Wenn deine Website noch unfertig herumliegt.

Erstaunlich oft begegnen mir unfertige Websites in meinem Umfeld oder bei InteressentInnen und KundInnen, in denen das Projekt neue Website sehr lange vor sich hin dümpelt, gar nicht erst angegangen wird oder einfach nie fertig wird bzw. sehr lange nicht online geht.

Und auch ich selbst kenne diesen unfertigen Zustand bei komplexeren Projekten. Wenn ich nur eine Hilfe geben dürfte, was du jetzt sofort tun kannst, wäre das die folgende.

Blog-Artikel: Wenn deine Website noch unfertig herumliegt.

Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige dabei, sich online und offline sichtbar zu machen. Am liebsten ohne oberflächliches Werbegetrommel sondern mit einer stabilen visuellen Basis.

Hier findest du den Audio-Kommentar
zum Blog-Artikel:

Verändere das negative Gefühl zu deiner unfertigen Website.

Vor einiger Zeit habe ich bei einem Onlinekurs mitgemacht. Die erste Hälfte lief super. Ich habe alle Lektionen mitgemacht und war auch bei ein paar Live-Sessions dabei, was teilweise ganz schön außerhalb meiner Komfortzone war. Aber dann habe ich irgendwie den Anschluss verloren und hinkte hinterher. Und auf einmal fühlte ich mich etwas erfolglos. Ich fühlte mich schlecht, also verdrängte ich den Rest des Kurses.

Die Folge war, dass ich nicht mehr so richtig den erneuten Einstieg fand. Ich verschob das Thema immer wieder und tröstete mich damit, dass ich ja jederzeit wieder weitermachen konnte.

Und das hat dann sehr lange gedauert…
Und es hat sehr viel Überwindung gekostet.
Und es hatte sehr viel damit zu tun, dass ich plötzlich so ein negatives Gefühl zu dem eigentlich tollen, hilfreichen Kurs hatte.

Und das war selbst verursacht. Der Kurs konnte nichts dafür. Mein schlechtes Gewissen hat mich ausgebremst. Und es war total offensichtlich, dass ich selbst diesen Zustand herbeigeführt hatte.

Schlechtes Gewissen.
Geht es dir auch so in Bezug auf deine unfertige Website.

Und so geht es dir vielleicht auch mit deiner unfertigen, brachliegenden oder gar nicht erst so richtig angefangenen Website.

Dein schlechtes Gewissen bremst dich aus.

Das Thema lauert im Hintergrund. Und fühlt sich nicht gut an. Es fühlt sich nach Erfolglosigkeit und Scheitern an, obwohl es noch gar nicht gescheitert ist. Du hast das Gefühl, du kommst nicht vorwärts. Du wirst es nie schaffen. Das Projekt ist einfach zu groß, zu kompliziert, zu viel für deinen Alltag, in dem du immer von anderen Themen abgelenkt wirst.

Es ist dir vielleicht sogar peinlich, weil du um dich herum eher die erfolgreichen, fertigen Website-Zustände wahrnimmst… die unfertigen, gescheiterten Zustände bekommt schließlich niemand zu Gesicht. ;-)

Ich kann diese Gefühle und Zustände sehr gut verstehen. Und es kostet richtig viel Energie, da rauszukommen und sich zu überwinden.

Wenn du dieses negative Gefühl weiter mitschleppst, wird es sich weiter schwer und erfolglos anfühlen. Es wird dich belasten und bremsen. Und ehrlicherweise eigentlich unnötig, weil es dir ja überhaupt gar nichts bringt, dich schlecht zu fühlen, während du deine Website nicht weiter umsetzt.

Aber was hilft? Und was kannst du stattdessen tun:

Ändere deine negative Einstellung zu deiner unfertigen Website.

Klingt irgendwie zu einfach…
ist es aber wahrscheinlich meistens nicht.
Also, wie kannst du deine Einstellung ändern.

Akzeptiere zunächst das negative Gefühl. Und schieb es nicht mehr weg.

Und dann guck dir mal ganz in Ruhe an, was dir das negative Gefühl bringt. Ohne dich allerdings selbst dafür zu verurteilen. Und mach dir schonmal klar, dass es um dich herum überall andere (tolle) Selbstständige gibt, die solche aufgeschobenen, gescheiterten Projekte im Hintergrund mitschleppen und sich dafür zwischendurch mies fühlen. Du bist nicht allein.

Vermutlich wirst du feststellen, dass dich deine negative Einstellung, deine Verdrängung und dein schlechtes Gewissen bremsen und dir auf Dauer kein bisschen helfen. Diese Gefühle und Einstellungen haben nicht dazu geführt, dass du weitergekommen bist. Im Gegenteil.

Mach einen kleinstmöglichen Schritt. Und danach noch einen.

Überleg dir dann, was du als konkret nächstes tun könntest. Was ist gerade möglich. Was ist der kleinstmögliche Schritt. Ist das die Suche nach einem Dienstleister. Ist es die Buchung eines Webhosting-Paketes. Ist es die Bearbeitung eines bestimmten Inhalts im Redaktionssystem. Oder, dass du dich überhaupt mal im Redaktionssystem einloggst und dich dort umschaust. ;-)

Such dir irgendwas raus. Und tu es. Und such dir einen ganz konkreten Schritt raus. Und wenn es nur eine Zeile Text ist, die du auf deiner noch unfertigen Website hinzufügst.

Versuch nicht alles (auf einmal) zu schaffen.

Mach dabei nicht das Riesen-Faß auf, nach dem Motto: Jetzt lerne ich erstmal alles zum Thema SEO. Dann mache ich weiter. Auf keinen Fall. Konzentriere dich auf ganz konkrete, überschaubare Einzelschritte. Und lass weg, was du gerade noch nicht lösen kannst.

Und dann mach einfach regelmäßig weiter, immer kleinstmögliche Schritte, die nicht wehtun. Die Regelmäßigkeit ist super wichtig, weil du sonst immer wieder von vorne einsteigen und dich neu reindenken musst. Leg ein kleines realistisches Zeitfenster fest. Und leg vielleicht auch ein Maximum an Zeit fest, damit du dich nicht komplett verzettelst und einfach immer weitermachst ohne ein Ende in Sicht zu haben. Denn dafür ist ein Website-Projekt prädestiniert, weil einfach (zu) viele Fragen und Entscheidungen damit verbunden sind.

Nach einer Weile regelmäßiger Mini-Schritte wirst du dich beim Gedanken an deine zukünftige Website vielleicht nicht mehr schlecht fühlen. Du wirst zumindest schon ein paar Aufgaben geschafft haben. Und du wirst merken, dass es zumindest ein bisschen in die richtige Richtung vorwärts gegangen ist.

Bau (wieder) einen aktiven Bezug zu deiner Website auf.

Du baust (wieder) einen aktiven Bezug zu deiner unfertigen Website auf.

Wenn du dich in ganz kleinen Minischritten mit deiner unfertigen Website beschäftigst, wirst du (wieder) einen aktiven Bezug zu deiner neuen Website aufbauen. Du verdrängst das Projekt nicht mehr (so sehr).

Das fühlt sich vielleicht schon etwas besser an.
Und das macht es einfacher, weiterzumachen.

Ich kenne deine Ausgangssituation mit deiner Website nicht. Darum kann ich dir hier leider keine pauschalen Tipps oder Hilfen geben, was genau du alles noch tun kannst, um zum erfolgreichen Ergebnis zu kommen. Und ich kann dir hier leider auch keine allgemeine Checkliste anbieten, die perfekt auf deine Situation passt.

Aber ich kenne einige Hürden, die meine KundInnen öfters in der Zusammenarbeit haben und überwinden. Lies dazu auch meinen Artikel Warum scheitert die eigene Website.

Schau dir genauer an, was dich aufhält und warum.

Bei meinem Beispiel mit dem Onlinekurs war mein schlechtes Gewissen ab einem gewissen Punkt sehr stark und hat mich abgehalten, weil ich mich nicht schlecht fühlen wollte und den Rest des Kurses stattdessen lieber verdrängt habe. Bei dir sind vielleicht noch andere Hürden im Spiel, die dich aufhalten:

Das Projekt erscheint viel zu groß. Es überfordert und du hast keinen Überblick.

Das Projekt Website hat zu viel Komplexität und überfordert dich.

Das Projekt erscheint viel zu groß. Es überfordert dich und du hast keinen Überblick. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst. Oder du bist davon überfordert, dass es einfach zu viele gleichwertige Aufgaben gibt.

In der Zusammenarbeit bekommen meine KundInnen als Hilfe einen Fahrplan und Zugang zu ihrer Kundenbibliothek. Dort sind die wichtigsten Schritte für die Umsetzung der Website aufgelistet. Ich selbst habe außerdem eine ausführliche Checkliste, die ich im Projekt durcharbeite. Übrigens auch, weil ich als Designerin selbst sonst den Überblick verlieren würde. Ich selbst kann dieses Gefühl, nicht den Überblick zu haben, nämlich sehr gut nachvollziehen.

Der Umgang mit der Technik kommt dir fremd und schwierig vor.

Die Technik schüchtert dich ein und kommt dir fremd und schwierig vor.

Meine KundInnen bekommen Hilfen als Dokumente und Videos, in denen das Redaktionssystem erklärt wird. Das führt aber in der Realität nicht dazu, dass du dann alles perfekt kannst und die Bearbeitung ein Kinderspiel wird.

Aber es ist ein Einstieg und die Bearbeitung wird einfach mit der Zeit leichter und normaler. Und das solltest du auch so sehen. Du musst nicht von Anfang an über alles perfekt Bescheid wissen. Es reicht, wenn du erstmal kleine Aufgaben hinbekommst und die Bearbeitung übst.

Und ganz ehrlich: Ich fluche manchmal selbst, wenn die Bearbeitung im Editor wieder nicht so komfortabel und intuitiv ist und ich mich verklickt habe. Das passiert mir auch.
Der Umgang mit Technik ist meistens auch ein bisschen fehlerhaft und schlicht eine Frage des Trainings.

Deine Selbstständigkeit muss (zum ersten Mal) schriftlich und visuell festgehalten werden. Und das überfordert dich.

Du stellst (mit etwas Entsetzen) fest, dass die Arbeit an den Website-Inhalten ganz viel mit dir und deiner Positionierung zu tun hat. Das was in deinem Kopf zu deiner Selbstständigkeit / deiner Arbeit noch recht klar und normal für dich erscheint, muss jetzt (zum ersten Mal) aus deinem Kopf raus und in textlicher und visueller Form für alle zugänglich gemacht und logisch aufbereitet werden. Das kann schon mal überfordern.

Und auch meine KundInnen sind es teilweise noch gar nicht gewohnt, sich auf textlicher Ebene mit ihrer Arbeit zu beschäftigen. In Website-Projekten bekommen meine KundInnen Input zur Umsetzung von Inhalten in Form von Hilfsdokumenten und Audio-Kommentaren. Das hilft, das Thema Inhalte besser einzuschätzen und konkret daran zu arbeiten. Typische Fehler und Stolperstellen werden auf diese Weise nicht alle mitgenommen.

Aber die Arbeit an den Inhalten ist auch eher ein Dauerthema. Wenn deine Selbstständigkeit sich weiterentwickelt, entwickeln sich auch deine Inhalte. Das Schreiben von Texten und die Auseinandersetzung mit deinen Kunden wird besser, je mehr du es aktiv tust.

Das kannst du noch tun, um eine positive Einstellung zu deinem unfertigen, brachliegenden Website-Projekt zu bekommen:

Stell dir das Gefühl von Erleichterung vor, wenn du endlich online bist.

Stell dir das Gefühl von Erleichterung vor, wenn du endlich online bist.

Stell dir vor, wie angenehm sich die fertige Website online anfühlt und wie erleichtert du bist, den Zustand erreicht zu haben. Denn dieser Zustand einer Website, die überhaupt online ist, ist wie eine Basis-Station, von der aus du dann online weitermachen kannst. Der Druck ist ab da viel kleiner und die Aufgaben sind viel moderater.

Und mach dir klar, dass dieser Zustand eigentlich gar nicht so weit weg ist. Das Ziel, überhaupt online zu sein, ist in den meisten Fällen gar nicht so schwer zu erreichen. Die Website muss nicht perfekt sein. Und damit kommen wir direkt zum nächsten Punkt.

Die minimale Version ist besser als keine Website.

Überleg dir die minimalste Version, die du schaffen möchtest. Was ist der Mindest-Zustand, der besser als der jetzige Zustand ist?
Auch wenn es dir vielleicht schwerfällt, weil du etwas perfektionistisch bist oder Sorge hast, dass die Website dir selbst nicht gut genug erscheint: Es muss gerade am Anfang ja nicht immer gleich die Komplett-Version mit allen Schikanen sein.

Eine Website braucht in der Regel einige Basics. Da muss noch nicht der Blog am Start sein oder die ausgefeilte Angebotsseite. In den meisten Fällen reichen eine ansprechende Startseite, Kontaktinfos, einige persönliche Infos und Infos zu deinem Angebot / deinen Leistungen und ein paar gute Fotos.

Stell dir die Website als Online-Basis mitten in deinem Business vor.

Stell dir die Arbeit an deiner Website wie eine ganz normale Daueraufgabe in deinem Business vor. Nur, dass es nicht physisch in der realen Welt ist sondern online.

Ähnlich wie bei einem Büro, einer Werkstatt oder einem Ladengeschäft, das sich im Lauf der Zeit weiterentwickelt und verändert. Ein Raum oder ein kleines Gebäude, das gepflegt werden muss, wo auch mal abgestaubt und durchgewischt wird.

Bei einem physischen Raum (wie einem Laden oder Café) würde niemand in Frage stellen, dass das Putzen, Aufräumen und Einrichten dazugehört und dass es wichtig ist, dass sich Besucher und Interessenten dort einigermaßen wohlfühlen und zurechtfinden.

Die Auseinandersetzung mit deiner Website ist also eigentlich eine ganz normale Aufgabe in deinem Business und du musst sie nicht zwangsläufig als unüberwindbare Hürde betrachten.

Deine Website ist zwar ›nur‹ online und nicht physisch greifbar vorhanden aber gehört zu deinem Business einfach dazu. Ignoriere sie nicht und wertschätze diese Basis, online sichtbar zu sein. Stell dir vor, wie cool und selbstverständlich es sein kann, wenn du online 24 Stunden am Tag auffindbar bist und Interessenten über die Website zu dir finden.

Und dann wird sie im Laufe der Zeit auch besser. Dann wird sie dir nicht mehr peinlich sein, weil du dich ja einfach um sie kümmerst.

Ich schreibe das hier nicht, weil ich so erfolgreich im Fertigwerden mit komplexen Projekten bin.

Ich schreibe diesen Artikel übrigens nicht, weil ich so erfolgreich im Fertigwerden mit komplexen Projekten bin.
Eher im Gegenteil.

In meiner Selbstständigkeit kenne ich dieses Aufschieben, Verschleppen und Verdrängen ziemlich gut – wie schon das Beispiel mit dem Onlinekurs zeigt. ;-)
Ich glaube ehrlich gesagt, dass die meisten Selbstständigen solche Zustände und Phasen kennen. Vor allem weil die Selbstständigkeit auch mal Überforderung und Stress bedeutet.

Ständig gibt es konkurrierende Aufgaben und unerwartete Probleme. Und diese Arbeit am Business und am eigenen Marketing erscheint oft so weit außerhalb der eigenen Stärken. Manchmal ist einfach nicht genug Energie übrig, um sichtbar bei einer Sache, die man auch noch nicht so gern mag, vorwärtszukommen. Und bei den anderen Selbstständigen sieht es immer erfolgreicher und besser aus.

Beim Thema unfertige Website sitze ich aber auf der Unterstützer-Seite. Nicht auf der Einzelkämpfer-Frust-Aufschieberitis-Seite.

Ich erlebe die Herausforderungen aus einer mittlerweile routinierteren pragmatischeren Sicht. Und ich kann zumindest sagen, dass dieses pragmatische Weitermachen (vielleicht ja auch mit Unterstützung) und Anvisieren des nächsten erreichbaren Zustands immer hilfreich war und den Ist-zustand verbessert hat.

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