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Generisches Logo.
Was ist das und reicht dir das?

Das Internet ist voll von generischen Logo-Vorlagen und Plattformen, bei denen du für teilweise günstige Investition eine wahnwitzig hohe Auswahl an Logo-Vorschlägen bekommst. KI-generierte Logos gibt es mittlerweile natürlich auch.

Was diese Möglichkeiten gemeinsam haben: Sie haben nicht wirklich viel persönlich mit dir und deinem Business zu tun. Aber was spricht abgesehen davon eigentlich dafür, eine Logo-Vorlage oder ein generisches Logo zu nutzen?

Reicht dir ein generisches Logo. Und was ist das überhaupt?

Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige dabei, sich online und offline sichtbar zu machen. Am liebsten ohne oberflächliches Werbegetrommel sondern nachhaltig mit einer starken visuellen Basis.

Designerin für Selbstständige, zum Beispiel für deine Business-Website

Ein generisches Logo.
Was versteht man darunter?

Ein generisches Logo gibt meist relativ oberflächliche Klischees wieder. Zum Beispiel zu deiner Branche oder deiner Tätigkeit. Oder das Logo enthält ›nur‹ sehr allgemeine / abstrakte Formen, die zu allen möglichen anderen Unternehmen ähnlich gut passen könnten.

Beispiele

Hier ein paar Beispiele für klischeehafte Symbole:

  • Die Fotografin hat eine Kamera als Bildzeichen im Logo.
  • Der Friseurbetrieb hat einen Haarschopf oder eine Schere im Logo.
  • Die Bäckerei hat die Kornähre im Logo.
  • Der Tischler natürlich einen Hobel in seinem Logo.
  • Die Stiftung für Kinder hat als Symbol schützende Hände über einem Kinderkopf.
  • Die Tierarztpraxis hat natürlich eine grafische Illustration mit Hund, Katze und Kaninchen.
  • Die Immobilienmaklerin hat ein Haus im Logo.
  • Der Ingenieur oder das Unternehmen mit irgendeiner technischen Tätigkeit hat ein Zahnrad im Logo.

Beispiele für abstrakte Formen, die ganz oft passen (oder eben nicht):

  • Verschlungene, abstrakte Formen als Zeichen für Kooperation.
  • Hände, die etwas schützen oder sich anfassen, auch um Kooperation oder soziale Kontexte zu symbolisieren.
  • Abstrakte Blattformen, um alles rund um Natur und Natürlichkeit zu symbolisieren.
  • Ein abstrakter Schwung (Swoosh), um Dynamik und Bewegung zu symbolisieren.
  • Eine aufsteigende Linie, ein aufsteigender Pfeil oder ein Häkchen für Erfolg und Entwicklung.

Gerade solche klischeehaften und eben generischen Symbole wie Zahnräder könnten wir als Bestandteil eines Logos doch wirklich mal in Frage stellen, oder? Das ist irgendwie so abgegriffen, platt, unkreativ und unpersönlich. Und es hat meist mit den eigentlichen Schwerpunkten und Besonderheiten des jeweiligen Unternehmens wenig bis gar nichts zu tun.

Es geht bei einem Logo nicht darum, dass das Unternehmen irgendwas technisches macht. Sondern darum, zu zeigen, was das Unternehmen besonders und wiedererkennbar macht.

Nicht das generische Logo ist austauschbar. Sondern das Unternehmen im Logo.

Nicht das generische Logo ist austauschbar.
Sondern das Unternehmen im Logo.

Ein generisches Logo ist also in gewisser Weise austauschbar. Oder besser gesagt, das Unternehmen in dem Logo ist austauschbar.

Du könntest statt deines Unternehmensnamen auch einfach einen Mitbewerber einsetzen oder es ist sogar völlig egal, welche Branche du nimmst, weil das Logo so allgemein und neutral ist, dass es irgendwie zu allem passt.

Nutze die Online-Bildersuche, um herauszufinden, welches Klischee du besser nicht anstrebst.

Nutze die Online-Bildersuche, um herauszufinden, welches Klischee du besser nicht anstrebst.

Mein Tipp:
Eine Google Bildersuche zu Logos in bestimmten Branchen zeigt schnell, dass gerade bestimmte Klischees ziemlich verbreitet sind.

So kannst du auch in deiner Branche herausfinden, was schon zig mal besetzt wurde und was du besser nicht anstrebst.

Ein generisches Logo kann auch beim Designer rauskommen.

Eine persönliche Zusammenarbeit und ein individueller Entwicklungsprozess ist keine Garantie, dass keine oberflächliche Symbolik im Logo vorkommt.

Entweder weil der Designer das nicht bewusst ausschließt und/oder weil AuftraggeberInnen auch konkret den Wunsch äußern, ein solches Logo haben zu wollen.

Manchmal haben AuftraggeberInnen auch die Vorstellung, dass diese Vorgabe von Ihnen erwartet wird, und sagen dann im Briefing-Gespräch so etwas wie: ›Ich habe mir gedacht, wir könnten einfach dieses Symbol nehmen, damit man gleich erkennt, was ich mache‹.

Und bei der Zusammenarbeit mit mir als Designerin tauchen solche Wünsche auch auf. Dann versuche ich allerdings Bewusstsein dafür zu wecken, warum ein solches Klischee alleine nicht reicht und dass es mehr bringt, sich davon abzuheben.

Mit Klischees kann man auch bewusst spielen.

Eigentlich gibt es jede Art von Logo irgendwie schon. Je mehr man online nach guten Ideen sucht, desto mehr stellt man manchmal ernüchtert fest, dass fast alles irgendwie schon umgesetzt wurde.

Und hier kann es helfen, die eigenen Ansprüche auch herunterzuschrauben. Es ist ok, gewisse Klischees einzubeziehen oder als Ausgangspunkt zu nutzen. Aber dann sollte die Darstellung oder Ausprägung trotzdem originell und eigenwillig sein.

Es sollte ein Ergebnis herauskommen, das nicht beliebig ist oder zu jedem möglichen anderen Unternehmen passen könnte.

Wo ist die Wahrscheinlichkeit am größten, ein generisches Logo zu bekommen?

Generische Logos können wie gesagt auch bei der Zusammenarbeit mit einem Designer / einer Designerin entstehen. Aber die Wahrscheinlichkeit zu solchen oberflächlichen Lösungen ist wesentlich höher, wenn du online andere Wege nutzt, um ein Logo zu bekommen:

Das Logo als fertige Vorlage von einer Plattform

Es gibt sowohl bei Stockfoto-Plattformen oder anderen Template-Plattformen im Netz eine schier unendliche Auswahl an Logo-Vorlagen, die du einfach erwerben und dann selbst an dein eigenes Business anpassen kannst.

Das (KI-)generierte Logo

Oder du benutzt direkt einen sogenannten Logo-Generator und kannst dein Logo quasi selbst zusammenbauen oder du kannst dir von einer KI unzählige Logo-Varianten ausgeben lassen.

Beim Selberbauen mit einem Logo-Generator bekommst du zwar ganz viele obeflächlich angenehme Lösungen vorgesetzt, musst aber selbst trotzdem irgendwie schlaue Entscheidungen treffen, was die Entscheidungen und die Auswahl bestimmter Komponenten (Farben, Schriftzusammenstellung, Symbole) betrifft.

Mit etwas Geschick vielleicht ein nutzbarer Ausgangspunkt.

Ich habe selbst schon mit der Generierung von Logo-Vorschlägen durch ein KI-basiertes Tool herumprobiert. Mein Fazit: Das kann gut werden. Wenn der Entscheider vorm Bildschirm etwas Geschick mitbringt und nicht wahllos nur nach Geschmack vorgeht. Aber es gibt auch Gründe, warum Logo-Design eigentlich Experten-Arbeit ist und auch mit fachlicher und handwerklicher Erfahrung zu tun hat.

Instant-Logos und generierte Logos bieten zwar eine gewisse Vielfalt und Personalisierungsmöglichkeiten. Und sie bieten Inspiration und können vielleicht als Idee für eine weitere Ausarbeitung herhalten. Aber der Prozess an sich ist generisch und unpersönlich, weil hier ja gar nicht individuell anhand deines Business eine eigene Idee verfolgt wird. Es gibt kein Konzept, keine persönliche Geschichte dahinter und keine kreative Auseinandersetzung.

Ein Logo als Ergebnis eines Wettbewerbs bei einer Plattform

Es gibt einige Plattformen, bei denen du einen Logo-Wettbewerb starten kannst, um dann eine große Auswahl an Logo-Vorschlägen zur Auswahl zu bekommen. Selbst bei kleinstmöglicher Investition ist die Anzahl an Logo-Vorschlägen schon beträchtlich.

Bei einem Logo-Wettbewerb ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls hoch, ein eher generisches Logo als Ergebnis zu bekommen. Denn das Briefing ist ja auch relativ überschaubar.
Es gibt keinen längeren Prozess und keine Phase der Ideenfindung. Nach kurzer Zeit gibt es stattdessen eine ziemlich große Auswahl an Logo-Vorschlägen.

Und ich unterstelle jetzt einfach mal, dass DesignerInnen, die sich darauf spezialisiert haben, bei solchen Logo-Wettbewerben mitzumachen, nicht jedes Mal von Null anfangen, sondern ihrerseits etliche Vorlagen aus ihrer Schublade ziehen und diese dann mit einigen Handgriffen anpassen und neu kombinieren.

Das sieht dann teilweise auch richtig gut aus. Oder es sieht zwar gut aus und ist handwerklich sehr ansprechend aber es kommen Klischees zum Einsatz, bei denen ich ehrlicherweise leichte Grimassen ziehe, weil ich diese Klischees einfach nicht mehr sehen kann…

Große Auswahl als vermeintlicher Vorteil.

Diese große Auswahl ist übrigens das pure Gegenteil zu meiner Ausrichtung: Bei mir gibt es nämlich nur eine Lösung / einen Entwurf (mit ggfls. sinnvollen Variationsmöglichkeiten). Die Frage ist nämlich, ob diese riesige Auswahl eigentlich ein Vorteil oder ein Nachteil ist.

Denn Auswahl nützt ja nur etwas, wenn es eine schlaue Auseinandersetzung gibt und wenn du weißt, was du willst und warum du dich für eine Möglichkeit entscheidest.

Ein generisches Logo kann überall als Ergebnis herauskommen.

Ein generisches Logo lässt sich nicht immer vermeiden.

Ein eher generisches Logo kann dir prinzipiell überall als Ergebnis begegnen. Und manchmal bietet sich eine generische Lösung auch einfach an, weil der Kontext gerade nicht so viel hergibt. Und das ist auch ok, wie wir gleich noch vergleichen werden.

Aber die Wahrscheinlichkeit ist bei Logo-Plattformen und Generatoren sicherlich etwas höher als bei einer persönlichen Zusammenarbeit mit einem Designer / einer Designerin.

Ich finde, wir können hier auch wirklich offen über die Vorteile sprechen, wenn du (noch) nicht mit einer Designerin zusammenarbeiten möchtest oder kannst.

Vorteile von generischen Logos, die du online schnell und einfach bekommen kannst:

Du findest online schnell, einfach und günstig sehr viele Möglichkeiten, um ein Logo zu generieren oder gestalten zu lassen. Das ist definitiv ein Vorteil. Vor allem, wenn du vielleicht noch in einer Phase deiner Selbstständigkeit bist, in der noch viel passiert oder einfach unklar ist, wohin sich dein Business entwickelt.

Und die Ergebnisse von Plattformen sehen oft handwerklich auch gut aus. Sie sind gut nutzbar.

Etwas allgemeine Klischees zu deiner Branche lassen sich in der Regel von InteressentInnen und KundInnen gut verstehen. Es ist offensichtlich, worum es geht.
Außerdem hinterfragen Betrachter oft nicht so genau, welche Ideen und Werte hinter einem Logo stecken und was sich das Unternehmen dahinter wohl dabei gedacht hat.

Hier kommt das Aber...

Aber mir sind auch schon Logos von Plattformen begegnet, bei denen das Feingefühl fehlte und sich niemand über die Zielgruppe oder mögliche Assoziationen Gedanken gemacht hat. Und das kann eben zwischen den Zeilen auch kontraproduktiv sein, weil das Logo auf alles weitere ausstrahlt.

Oder unterschwellig fehlte einfach eine Substanz oder die Geschichte dahinter. Die gibts nämlich in der Regel nicht wirklich. Der Bezug zu einem oberflächlich umgesetzten Logo ist oft etwas lose. Ist halt nur ein Logo.

Und ich kann mir auch vorstellen, dass als Referenzen bei solchen Plattformen eher die optimalen Ergebnisse gezeigt werden. Die etwas missglückten Logos werden da natürlich nicht unbedingt gezeigt. Lies dazu auch meinen Artikel ›Logo-Fehler, die du vermeiden kannst‹.

Darum kommen wir jetzt zu den Nachteilen eines generischen Logos:

Nachteile eines generischen Logos bzw. eines Logos von einer Plattform.

Ich weiß, so etwas wie der gefühlte Wert eines Logos ist schwer zu vermitteln.
Und als Designerin bin ich parteiisch. Aber wenn ich auf meine Logo-Projekte zurückblicke, beinhaltet diese persönliche Auseinandersetzung und der Prozess dahinter einfach einen konzeptionellen und emotionalen Wert, der in dem Logo drinsteckt. Dieser Prozess und die Substanz dahinter ist mir aber auch meinen AuftraggeberInnen sehr wohl bewusst.

Bei der gemeinsamen Entwicklung gibt es die Gewissheit, dass hier nicht irgendeine Kombination von Schrift, Farben und abstrakter Grafik aus einer Schublade gezogen wurde. Es gibt eine Geschichte zu dem Logo und Klarheit darüber, warum es so aussieht, wie es aussieht.

Ich kann dir zu jedem Logo, dass ich gestaltet habe, einen kleinen Vortrag halten, was die Geschichte dahinter ist, was die Herausforderungen und vielleicht auch etwas missglückten Versionen davor waren, die dann im Prozess rausgeflogen sind oder einfach umgebaut wurden, bis die Idee gut war. Ich kann dir bei allen meinen Projekten beantworten, warum die Entscheidungen zu Schriften, Farben und Stil genau so getroffen wurden. Wirf dazu auch einen Blick in mein Portfolio mit Logo-Entwicklungen für Selbstständige.

Und auch meine KundInnen haben Einblick in diesen Prozess und können im Idealfall eine kleine Geschichte erzählen. Oder sie können sich im Anschluss an die Zusammenarbeit mit dem Zeichen identifizieren. Weil sie dabei waren, als das Logo entstanden ist. Und weil sie Einfluss nehmen konnten. Sie haben Input geliefert, ich habe viel nachgefragt und es gab viel Hintergrundinfos zu ihrem Business, die alle in die Auseinandersetzung eingeflossen sind.

Ein Logo, das nicht generisch ist, denkt die weitere Gestaltung mit.

Ein Logo, das nicht generisch ist, denkt die weitere Gestaltung mit.

Als Designerin denke ich bei allen Logo-Entwicklungen automatisch mit, wie die weitere Gestaltung aussehen könnte bzw. In welche Richtung diese gehen könnte. Das können Farb-Entscheidungen oder Entscheidungen zu Schriften sein. Aber auch ein gewisser Grafikstil, der im Logo schon vorkommt. Oder einfach die Art und Weise, wie das Logo eingesetzt wird. Wie der Raum aufgeteilt wird.

Oft ergibt sich also durch die Logo-Entwicklung eine Art Fahrplan für das weitere Erscheinungsbild. Das Logo ist der kleinste gemeinsame Nenner und hat eine Strahlkraft. Es wirkt sich auf alles weitere aus. Und dadurch, dass der Prozess der Logo-Entwicklung vorher schon durchlaufen wurde, wird die Weiterentwicklung sogar erleichtert.

Ist mein Angebot als Designerin jetzt besser als ein generisches Logo bzw. ein Logo von einer Plattform?

Die kurze Antwort wäre vermutlich: Jein.

Aber ganz ehrlich. Ich wollte das Thema eigentlich gar nicht nur für dich beantworten, sondern auch, um mich selbst zu vergewissern, warum mein Angebot eine Berechtigung hat.

Ich bin überzeugt, dass der Wert im Hintergrund bei einem persönlich entwickelten Logo mit der Designerin deines Vertrauens höher ist als bei einem generischen Logo aus der anonymen Plattform-Schublade. Zumindest kann ich das mittlerweile wirklich relativ selbstbewusst über mein Angebot sagen.

Aber das ist bestimmt nicht für jeden das richtige Angebot. Es kann auch gut funktionieren, den anderen Weg zu gehen und sich für ein generisches/vorgefertigtes Logo von einer Plattform zu entscheiden.

Wenn dabei allerdings ein Ergebnis rauskommt, mit dem du dich irgendwann nicht mehr wohlfühlst und nicht so richtig identifizieren kannst, solltest du vielleicht nicht noch einmal zufällig denselben Weg wiederholen sondern einen anderen Prozess ausprobieren und den Wert auch mit der Investition von Zeit und Geld verbinden.

Vor allem, wenn du eigentlich gern eine starke Marke aufbauen möchtest und auch deine gesamte Gestaltung zielgerichtet nutzen willst. Denn spätestens da lohnt sich die Investition in etwas, das nur mit dir und für dich entsteht.

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