Na, schon vom Titel abgeschreckt? Klingt etwas technisch, nicht wahr.
Diese Frage nach dem geeigneten Website-Modell taucht bei meinen Gesprächen mit InteressentInnen auf.
Und wenn du gerade nach einer Lösung für deine neue Website suchst,
lohnt es sich, dich mit dieser Frage zu beschäftigen.
Eigentlich scheint die Zeit der Statischen Website vorbei zu sein, wenn man sich so umschaut. Aber in letzter Zeit hatte ich einige Gespräche, bei denen diese Frage gar nicht so eindeutig zu beantworten war.
Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige und kleine Unternehmen dabei, sich mit einer starken visuellen Basis sichtbar zu machen.
Schauen wir uns doch erst einmal gemeinsam an, was eine statische und eine dynamische Website unterscheidet. Und was die Vor- und Nachteile der beiden Modelle sind. Ohne gleich die Nase über die statische Website zu rümpfen. ;-)
Dann kannst du für deine Website auch besser einschätzen, welche Lösung besser zu dir und deiner Selbstständigkeit oder zu deinem Unternehmen passt.
Bei der Recherche im Web habe ich einige eher techniklastige Definitionen zum Thema ›statische und dynamische Website‹ gelesen. Und auf den ersten Blick ist es auch ein eher technisches Thema.
Mein KundInnen neigen allerdings dazu, dass ihnen die Technik ziemlich egal ist, weil sie verständlicherweise am Ergebnis interessiert sind. Vielleicht geht es dir da ähnlich.
Aber die Frage nach dem richtigen Modell für deine Website ist wichtig, weil sie mit deinen persönlichen Gewohnheiten und Möglichkeiten innerhalb deines Business zu tun hat.
Eine ›statische‹ Website ist eine Website, die mit grundlegenden Techniken aufgebaut wird (in der Regel mit HTML und CSS) und dann aus eher statischen, nicht direkt veränderbaren Seiten besteht.
Jede Änderung der Inhalte oder des Aussehens bedarf einer direkten Anpassung im Quellcode. Als BetreiberIn deiner Website kannst du also nicht direkt Inhalte bearbeiten, ändern oder hinzufügen. Es sei denn, du kennst dich mit HTML und CSS aus und nimmst diese Änderungen direkt im Quellcode vor.
Dass die Website statisch ist, bedeutet übrigens nicht unbedingt, dass nicht ab und zu Änderungen und Erweiterungen gemacht werden können. Nur muss dazu eben in der Regel der Fachmann oder die Fachfrau ran.
Änderungen sind möglich und auch nicht zwangsläufig aufwendig aber sie können eben nicht direkt von dir als BetreiberIn deiner Website vorgenommen werden. Du kommunizierst deine Änderungen an deine Webdesignerin oder deinen Entwickler und derjenige setzt die Änderungen dann um.
Nur weil die Website händisch mit soliden Techniken aufgebaut wurde, heißt das allerdings nicht, dass die Umsetzung bei Null anfängt. Auch für statische Websites gibt es Grundgerüste, die man für die Entwicklung nutzen kann, um relativ schnell zu einem nutzbaren Zustand zu kommen.
In meinem Fall ist das ›Bootstrap‹. Ein sogenanntes Framework, mit dem man Websites aufbauen
und trotzdem komplett an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann.
Bootstrap bietet dafür viele vorgebaute Module und Einstellungen, zum Beispiel für Navigationen, Raster,
bestimmte Inhaltselemente und Einstellungen für das Aussehen. Das macht die Entwicklung komfortabler und schneller.
Denn in den allermeisten Fällen muss man für eine Website nicht bei Null anfangen, weil es sowieso viele Konventionen gibt.
Eine dynamische Website beschreibt in der Regel eine Website, deren Inhalte nicht einfach im Quellcode fest eingefügt wurden sondern direkt beim Ausliefern im Browser noch dynamisch hinzugefügt werden. Die Inhalte werden dann zum Beispiel in einer Datenbank abgespeichert.
Diese Inhalte müssen dementsprechend auch nicht irgendwo im Quellcode direkt bearbeitet werden sondern können komfortabel mit Hilfe eines Redaktionssystems gepflegt werden. In meinem Fall ist das Redaktionssystem ›Wordpress‹.
Das Redaktionssystem ist technisch gesehen kein Muss, um eine dynamische Website zu beschreiben. Es gibt auch noch andere Arten von dynamischen Websites oder Möglichkeiten Inhalte dynamisch zu machen. Aber in unserem Fall ist das Redaktionssystem der wichtigste Unterschied.
Bei einer dynamischen Website bist du als BetreiberIn deiner Website also in der Lage, Änderungen direkt vorzunehmen. Du brauchst dazu nicht deinen Entwickler oder deine Webdesignerin zu beauftragen. Das klingt toll und ist es auch.
Warum das in der Realität aber trotzdem nicht immer die optimale Lösung ist, erfährst du jetzt in den Vor- und Nachteilen beider Modelle.
Tipps dazu findest du auch in meinen Artikel: Tipps für die Gestaltung deiner Website-Inhalte.
Diese Frage kommt bei Gesprächen für eine neue Website doch noch recht häufig vor. Obwohl die statische Website eigentlich etwas überholt zu sein scheint und das Netz voller Angebote ist, die ausschließlich auf dynamische Websites (zum Beispiel mit Wordpress als Redaktionssystem oft + sog. Pagebuilder) setzen, gibt es gute Gründe, die auch dafür sprechen können, eine statische Website zu wählen.
Die Gründe haben häufig mit den Möglichkeiten, den Gewohnheiten und Zeitkapazitäten meiner AuftraggeberInnen zu tun.
Wenn du selbst wenig Erfahrung oder grundsätzlich nicht die größte Affinität zum Medium Web als aktiven Kanal hast und dich die Arbeit mit einem Redaktionssystem und der Technik eher abschreckt, kann das ein Indiz dafür sein, dass du dich mit der dynamischen Website mit Redaktionssystem eher schwer tun wirst.
Hier gibt es entweder genügend andere gute Gründe, die trotzdem für die dynamische Website sprechen und dich motivieren, dich mit der Technik und dem Medium vertraut zu machen und es zu lernen.
Oder deine Ablehnung wiegt so schwer, dass du lieber realistisch bleiben möchtest und dich von vorneherein gegen eine dynamische Website mit Redaktionssystem entscheidest.
Wenn die Angst vor der Technik und die Vorbehalte gegenüber dem Medium Web den Ausschlag geben, kann das allerdings auch sehr schade sein. Du klammerst damit vielleicht großes Potential für dein Business bzw. deine Selbstständigkeit komplett aus, nur weil du dich (noch) unbehaglich mit der Technik und dem ganzen Onlinemarketing-Thema fühlst.
Hier kannst du abwägen, ob Angst und Ablehnung gute Kriterien sind oder dich vielleicht doch nur unnötig abhalten. Aber das soll kein Motivationsgelaber sein, nach dem Motto ›du musst es nur wollen‹.
Es gibt auch genügend Fälle, bei denen meine KundInnen und ich am Anfang der Zusammenarbeit gemeinsam festgestellt haben, dass die dynamische Website und das Selbst-Aktiv-Werden einfach (noch) unrealistisch ist. Dann kann die statische Website eine gute Alternative sein, die besser zur eigenen Ausgangssituation passt.
Zeitmangel ist eigentlich der Standardzustand der Selbstständigkeit, ich weiß. Aber es kann gute Gründe geben, Zeit in die regelmäßige Pflege und Weiterentwicklung der eigenen Website zu investieren. Die eigene Website kann ein sehr mächtiges Marketing-Werkzeug werden und dir online neue Interessenten und Kunden bringen. Die Betonung liegt auf ›kann‹. Denn je nach Branche, Nische und deinen Möglichkeiten ist das vermutlich ein zeitaufwendiger und eher langfristiger Prozess.
Die eigene Website regelmäßig aktiv zu bearbeiten und weiterzuentwickeln, ist auf jeden Fall die Grundlage für Contentmarketing und auch für stetige Suchmaschinenoptimierung. Lies auch Warum Suchmaschinenoptimierung kein Thema zum Abwälzen ist..
Wenn du das Ziel hast, online sichtbarer zu werden und Kunden gewinnen möchstest, solltest du in der Regel selbst auch aktiv werden und Zeit investieren. Wie viel Zeit das ist, hängt von deiner Ausgangssituation, deinen Zielen und von deinen Möglichkeiten ab. Regelmäßigkeit in Kombination mit Wissensaufbau kann hier wichtiger als die reine Quantität sein.
Wenn du aber für dich selbst recht eindeutig einschätzen kannst, dass Zeit in den nächsten Monaten bzw. Jahren absolut begrenzt ist, kann das ein guter Grund sein, keine dynamische Website zu wählen sondern eine statische Variante.
Dann solltest du dir aber auch im Klaren darüber sein, dass die statische Website, dich online nicht so weit voranbringen wird wie die dynamische Website, die du regelmäßig aktiv als Werkzeug nutzt, indem du Inhalte bearbeitest und ergänzt.
Zeitmangel ist außerdem nicht immer das schlaueste Argument.
Denn wenn du erst einmal zielgerichtet Zeit investiert hast, kann dir das ja auch ganz viel für dein Business bringen.
Zum Beispiel, weil nach einer Weile ›wie von selbst‹ Kundenanfragen über die Website kommen und du nicht mehr zeitintensiv
hinter jedem Auftrag herlaufen musst.
Die Frage ist, ob du trotzdem regelmäßig etwas Zeit investieren kannst.
Gerade am Anfang der eigenen Selbstständigkeit kommt zwar der Wunsch nach einer eigenen Website auf. Aber gleichzeitig erscheint die Website eher noch wie ein Bonus – ›nice to have‹ aber eigentlich gefühlt noch nicht nötig.
Trotzdem beschäftigt dich das Projekt Website, weil du natürlich direkt am Anfang deiner Selbstständigkeit professionell auftreten möchtest. Aber du hast vielleicht noch gar keine regelmäßigen Einkünfte und kaum Budget für deine Website. Die Website soll nur mit einer möglichst überschaubaren Investition umgesetzt werden und auch laufend wenig Aufwand verursachen.
Hier kann die statische Website als Einstieg ein passender Weg sein, weil du damit nicht gleich den Onlinemarketing-Rundumschlag startest. Das Projekt bleibt kompakter und überschaubarer.
Allerdings ist auch bei einer statischen Website die Investition nicht zwangsläufig viel günstiger als bei der dynamischen Website. Denn am Ende kommt ja auch hier eine fertige Website heraus, die gestalterisch für dich aufgebaut wurde und inhaltlich gemeinsam ausgearbeitet wurde und deinen Website-Besuchern einen Mehrwert bringen soll.
Dieser Prozess der Umsetzung ist nicht beliebig kürzbar – zumindest nicht, wenn du direkt mit einer Webdesignerin zusammenarbeiten möchtest.
Alternativ kannst du dir auch mit Hilfe eines Baukasten-Systems von diversen Anbietern (JIMDO, WIX etc.) eine Website selbst bauen. Das ist auf jeden Fall finanziell im Vergleich sehr günstig und kann für den Einstieg vollkommen ausreichen.
Aber sei dir dabei trotzdem bewusst, dass du vermutlich reichlich Zeit investieren wirst und komplett auf dich allein gestellt bist. Die Ergebnisse werden je nach deinen Fähigkeiten und Ansprüchen vermutlich nicht vergleichbar mit der Website sein, die zusammen mit einem Designer / einer Designerin entwickelt wurde.
Für den Anfang kann das aber auch völlig ok sein. Und im Zweifelsfall kannst du es ja auch einfach ausprobieren.
Es gibt Branchen, die brauchen nicht unbedingt die umfangreich bespielte Website, die wächst und sich weiterentwickelt, um erfolgreich zu sein. Das sind zum Beispiel Branchen oder Geschäfte, die vielleicht eher regional genutzt werden und offline ihre Kunden gewinnen.
Nehmen wir ein Beispiel:
Ein örtlicher Handwerksbetrieb muss vermutlich nicht ständig auf seiner Website aktiv sein
und seine Interessenten mit Neuigkeiten und aktuellen Informationen ›bespaßen‹.
Er muss bei Google nicht mit allen anderen Handwerksbetrieben im ganzen Land konkurrieren,
sondern nur mit denen in seiner direkten Umgebung.
Und das dürfte in der Regel noch relativ einfach sein.
Trotzdem sollte auch ein Handwerksbetrieb heutzutage im Web gut auffindbar sein und die Website sollte vielleicht auch nicht die allerhässlichste Uralt-Version sein, die noch nicht für mobile Geräte optimiert ist.
Einige gute Inhalte mit Mehrwert und ein solider Rahmenaufbau reichen da schon aus, damit man als Website-Besucher und potentieller Kunde ein gutes Gefühl hat und sich vergewissern kann, dass die Entscheidung für den Anbieter bestimmt gut ist.
Auch andere Branchen leben eher von den ›echten‹ Kunden und sind nicht direkt darauf angewiesen, dass sie online mehr Kunden zusätzlich für sich gewinnen.
Bei Praxen, die sowieso konstant Kundenzulauf haben (z.B. Physiotherapie, Logopädie, Therapeuten, etc.), kann das der Fall sein. Hier habe ich in der Vergangenheit einige Website-Projekte mit meinen KundInnen umgesetzt, bei denen von Anfang an klar war, dass die Website zwar mit Qualität und Mehrwert für die Besucher ordentlich als Basis umgesetzt werden soll aber es in nächster Zeit keinen oder nur wenig Bedarf geben wird, die Website aktiv als Marketing-Werkzeug zu nutzen.
Es gibt auch viele Geschäftsmodelle und Positionierungen der eigenen Selbstständigkeit, die man nicht so einfach nach dem Motto ›offline reicht doch‹ einordnen kann. Auch Geschäfte, Restaurants, Dienstleister etc., die bisher fast nur offline agieren, könnten ihre eigene dynamische Website mit Redaktionssystem trotzdem sehr gut nutzen, um mehr und vielleicht auch andere Kunden zu erreichen, die besser zu ihnen passen.
Eine aktive Website kann langfristig Interessenten und Kunden mehr an das eigene Unternehmen binden. Für die Kunden wird das Unternehmen bzw. die Person dahinter greifbarer. Die Website hilft, Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten.
Oft wird die eigene Selbstständigkeit und Positionierung mit der Weiterentwicklung der eigenen Website auch viel besser abgebildet und stärkt auch das eigene Selbstverständnis.
Wer sich aktiv über seine eigene (dynamische) Website vermarktet, setzt sich auch immer wieder aktiv mit seiner eigenen Selbstständigkeit auseinander.
Aber es kommt letztendlich auf deine Bereitschaft und Motivation an, die du als UnternehmerIn dafür mitbringen musst oder erst nach und nach entwickeln kannst. Es gibt da nicht den einen richtigen Weg sondern ganz viele verschiedene – je nach deinen Möglichkeiten.
Wenn du dich erst einmal für eine statische Website entscheidest, muss diese nicht für immer statisch bleiben. Manchmal ist diese ja auch für den Anfang genau richtig und nach einiger Zeit stellst du fest, dass du doch aktiv selbst mehr machen möchtest.
Dann musst du zwar in den Aufwand einer dynamischen Website investieren. Aber durch den bereits erfolgreichen Einstieg mit der statischen Website kannst du besser einschätzen, welche Bedürfnisse du in Zukunft für deine Website hast und was du in Zukunft damit machen möchtest.
Außerdem können wir in der Zusammenarbeit inhaltlich und gestalterisch auf der bisher vorhandenen statischen Basis aufbauen und starten nicht wieder komplett bei null.
Ich vermute doch sehr stark, dass diese Frage nach den Kosten auch in deinem Kopf herumschwirrt.
Meine persönliche Antwort lautet – wie du es wahrscheinlich schön öfters in Bezug auf Design gehört hast: ›Es kommt darauf an‹.
Eine einfache, statische Website kann erst einmal günstiger sein.
Aber dafür bringt sie dir natürlich langfristig nicht die gleichen Möglichkeiten wie die dynamische Website mit Redaktionssystem.
Wenn die statische Website später aufgerüstet werden soll, kann das insgesamt kostenintensiver sein,
als direkt zu Beginn auf eine dynamische Website mit Wordpress zu setzen. Je nachdem wie die Ausgangssituation ist.
Ein Kostenfaktor, der bei beiden Versionen nicht unterschätzt werden sollte, ist die inhaltliche Auseinandersetzung und Ausarbeitung. Denn die endgültige Qualität deiner Website – egal ob statisch oder dynamisch – steht und fällt mit der Qualität der Inhalte.
Daran solltest du also in beiden Fällen auf keinen Fall sparen und entweder selbst sorgfältig Zeit investieren oder dir Unterstützung ›leisten‹. Das lohnt sich in jedem Fall.
Aufklärung zu SEO
SEO ist kein Thema zum Abwälzen. Aufklärung zum Thema Suchmaschinenoptimierung, die dir vielleicht nicht gefällt.
Keine Expertin für alles
Aber eigentlich brauchst du sowieso besser eine Einstiegshilfe für Expertenthemen.
Was kostet eine Website?
Und welches Angebot ist eigentlich das richtige für dich.