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So stellst du deine Website-Inhalte fertig.

Vor einiger Zeit fragte mich eine Kundin, ob sie im Vergleich zu meinen anderen Website-Projekten jetzt eigentlich von allen am längsten gebraucht hatte, um Inhalte zu liefern. Und da war ich kurz verdutzt.

Blog-Artikel: So stellst du deine Website-Inhalte fertig.

Hallo, ich bin Annika, selbstständige Designerin und ich unterstütze Selbstständige dabei, sich online und offline sichtbar zu machen. Am liebsten ohne oberflächliches Werbegetrommel sondern mit einer stabilen visuellen Basis.

Designerin für Selbstständige, zum Beispiel für deine Website

Meine Kundin hatte zwar (länger als sie selbst das gedacht hatte) Zeit gebraucht.
Aber sie gehörte zu denjenigen, die das Thema Website-Inhalte recht zielgerichtet und zeitlich moderat abhaken konnten (wir reden hier von Wochen). Aber ihre Eigenwahrnehmung war nicht so positiv, weil sie keinen Vergleich hatte.

Und vielleicht gehts dir auch so. Du bist gerade irgendwo bei der Produktion deiner Website-Inhalte steckengeblieben. Und du denkst, dass es nur bei dir stockt oder so langsam ist. ⁠

Website-Inhalte dauern meistens länger als gedacht.

Ja, es klingt anstrengend und wenig attraktiv, wenn ich das hier offen sage.
Aber meine Erfahrung ist: Die Produktion von Website-Inhalten, insbesondere Texten, dauert meistens am längsten.

Und das Fiese ist, wenn du noch nicht schon einige Website-Projekte vorher durchlaufen hast, kannst du nicht einschätzen, dass das anstrengend wird und dass es mehr Zeit kostet als vorher gedacht. Woher soll man das schließlich auch wissen, wenn man das noch nicht gemacht hat.

Und nur weil man es weiß, wird es auch nicht automatisch weniger anstrengend. ;-)

Aber es gibt zum Glück einige Stellschrauben, die helfen können, dass das Projekt Website dadurch nicht unnötig ewig vor sich hindümpelt.

Wenn die Produktion von Inhalten dauert, ist es ok.
Und du bist nicht die einzige selbstständige Person, der es so geht.

Es ist ok, wenn du länger brauchst.
Es ist ok, wenn du bei deinen Website-Inhalten irgendwo steckengeblieben bist. Du bist damit nicht allein. Vielen Selbstständigen geht oder ging es vermutlich schon so. Ganz egal, wie erfolgreich und super das nach außen immer alles aussieht. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel: Wenn deine Website noch unfertig herumliegt.

Wenn die Umsetzung der Inhalte (vorwiegend Texte) sich hinzieht, wird das ganze Website-Projekt unberechenbarer, anstrengender und damit für alle Beteiligten unwirtschaftlicher. Und letztendlich geht die Website einfach viel später online (als nötig) und hat eben noch keinen Nutzen.

Unnötiger Druck.
Oder notwendiger Druck, um fertigzuwerden.

Gerade neulich hat ein Kunde von mir sogar regelrecht eine Frist für die Website-Inhalte eingefordert, damit er selbst mehr Motivation (bzw. Druck) hat, endlich damit vorwärtszukommen.

Ich möchte eigentlich keinen zusätzlichen Druck machen. Ich stecke schließlich nicht in der Situation meiner Kunden. Ich weiß nicht, was in deren Alltag gerade so alles abgeht und sich gegenseitig Konkurrenz macht.

Aber wie finden wir jetzt einen passenden Weg, um erfolgreich mit den Inhalten fertigzuwerden, ohne die ganze Zeit nur mit Stress und Druck zu arbeiten?

Darum dieser Blog-Artikel. Denn es gibt immer wieder ähnliche Zustände und Probleme, die ich beobachte.

Wenn du gerade irgendwo in der Umsetzung von Texten / Inhalten feststeckst, kannst du diese Punkte ausprobieren:

1. Reduziere erst einmal auf die unbedingt notwendigen Infos.

Ich weiß, Reduzieren fühlt sich am meisten nach Einschränkung oder auch ein bisschen nach Misserfolg an. Aber es ist ja nicht gesagt, dass nach der reduzierten Fassung nicht noch mehr hinzukommen darf.

Es geht erst einmal nur um den minimal notwendigen Zustand an Inhalten, der online da sein sollte. Am besten so ordentlich, dass es dir nicht peinlich wäre, in Gesprächen auf deine Website zu verweisen. Aber noch so überschaubar, dass hier nicht die Gefahr besteht, dass du dich verzettelst.

Dazu können dir einfache Fragen helfen:

Was und für Wen?

  • Was biete ich an? Was müssen Interessenten unbedingt wissen?
  • Was würde ich in Kurzform interessierten Personen zu meiner Arbeit / meinem Angebot erzählen?
  • Wer braucht mein Angebot? Für wen ist das?
  • Welche Lösung bietet das Angebot? Wobei hilft es?

Das kommt auf die Angebotsseite / Leistungen und in kompakter Form auch auf die Startseite.

Wer steckt dahinter?

  • Was möchten Interessenten über mich wissen?
  • Was ist das Mindeste, was ich selbst auch gut fände, über die Person dahinter zu erfahren?
  • Durch welche Infos könnten Interessenten prüfen, dass man gut zusammenpasst?

Ein professionelles Portrait-Foto nicht vergessen (das ist kein Bonus für später).

Damit steht die erste Fassung der Über mich-Seite.

Was ist das Ziel?

  • Was sollen die Leute auf der Website tun? Welche Handlung soll passieren?
  • Was soll der Website-Besuch (realistisch) auslösen?
  • Welche Eindrücke sollen Besucher mitnehmen (und sich für später merken)?

Wenn es um eine recht konkrete Handlung (wie die Kontaktaufnahme) geht, ist dafür meistens die Kontaktseite bzw. eine Buchungsseite da.

Damit schaffst du die Basis der Website-Inhalte für die wichtigsten Seiten. Du hast eine Art Grundgerüst – und ein Erfolgserlebnis. Es ist ein bisschen wie ein Schaufenster, in das du erstmal die wichtigsten Sachen hineinstellst. Denn jetzt kannst du viel besser anfangen, die Lücken sinnvoll zu füllen. Und damit sind wir beim nächsten Punkt.

2. Reichere da an, wo du mit moderatem Aufwand Material produzieren kannst.

Wenn dich der erste Punkt in Hinblick auf die Reduktion etwas unzufrieden gemacht hat, wird dieser Punkt helfen. Du wirst dich damit gleich besser fühlen, weil du hier und da mehr Inhalte und tiefergehende Infos anbieten kannst. Gleichzeitig artet der Aufwand nicht aus, weil du nur punktuell ausgewählte Themenbereiche angehst.

Kein Wer mehr wissen will, wird sich schon melden.

Kein ›Wer mehr wissen will, wird sich schon melden‹.

Die gesamte Website wirkt wertschätzender, weil du deine Besucher nicht nur mit den allernötigsten Infos nach dem Motto ›Wer mehr wissen will, wird sich schon melden‹ abspeist. Es ist dann keine oberflächliche, minimale Web-Visitenkarte mehr.

Und dieses Argument ›Wer mehr wissen will, wird sich schon melden‹ finde ich wirklich schwierig. Es gibt sicher Branchen, die können so mit Interessenten umgehen, weil die Nachfrage einfach hoch genug ist.

Aber selbst wenn genug Nachfrage da ist, helfen Infos auf der Website dabei, dass Interessenten im Vorfeld mehr Infos haben (weniger direkt nachfragen müssen). Unpassende Anfragen werden reduziert. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Was du dir zu deinen Website-Besuchern schönredest.

Beispiele für das Anreichern von Inhalten:

  • Auf der Kontaktseite nicht nur ein anonymes Formular / spärliche Kontaktinfos geben sondern ein Foto von dir / dem Team zeigen. Service-Infos geben, wie du am besten und am liebsten erreichbar bist und was du dir an Infos von den Interessenten wünscht. Je transparenter die Abläufe und die Zusammenarbeit desto besser. Und persönliche Ansprache hilft, Hemmschwellen abzubauen.
  • Auf der Seite mit deinen Leistungen / deinem Angebot bestimmte Schwerpunkte näher erläutern.
    Aber bitte keine Phrasen sondern etwas Konkretes, das dir bei deiner Arbeit wichtig ist.
  • Ausgewählte Beispiele deiner Arbeit zeigen und auch beschreiben.
    Besucher fühlen sich gewertschätzt, weil du ihnen Einblicke / Infos geben möchtest. Und das müssen keine Massen an Projekten sein, hier reichen für den Anfang einige kompakte Beispiele. Oft haben Interessenten nämlich eben keine Ahnung (darum suchen sie ja nach einem Angebot) und sie sind sehr dankbar, wenn die Arbeit / das Angebot etwas veranschaulicht wird.
  • Eine Seite oder einen Bereich mit Fragen und Antworten anbieten.
    Ja, das klingt selbst in meinen Ohren erstmal ein bisschen langweilig. Aber Website-Besucher und Interessenten stellen sich so viele unterschiedliche Fragen. Selbst, wenn sie sich dessen vielleicht noch nicht mal bewusst sind.

Manchmal haben Interessenten nämlich auch überhöhte Erwartungen, die du mit dem Beantworten von Fragen sehr gut im Vorfeld in realistische Bahnen lenken darfst.
Gleichzeitig fühlt man sich als Website-Besucher einfach nicht mehr ganz so ahnungslos sondern abgeholt.

Aber bitte nicht alles gleichzeitig noch mit reinzuquetschen.

Wenn dir im Prozess der Inhaltsproduktion noch mehr mögliche Inhalte einfallen, sammle diese auf einer Liste für später. Aber versuch nicht alles gleichzeitig auch noch mit in die frische Website reinzuquetschen. Das Risiko der Überforderung steigt mit deinen Ansprüchen, das eben schnell auch noch zu schaffen.

3. Denke in konkreten Website-Strukturen, Seiten und Zielen.

Manchmal bin ich noch erstaunt, wenn Selbstständige noch gar nicht so richtig in konkreten Einzelseiten oder Website-Strukturen denken. Natürlich ist das auch ein bisschen meine typische Innen-Perspektive, weil ich selbst das schon so oft gemacht habe.

Vor einiger Zeit hatte ein Kunde sogar mal die inhaltlichen Bausteine, Bilder und Texte für seine Website ausgedruckt, alles als Collage untereinander geklebt und die Inhalte mit Seite 1 bis x beschriftet. So als wäre die Website eine Art Aufsatz, den man linear durchliest…. öhm ja…

Websites sind keine Bücher oder Broschüren.

Aber das weißt du bestimmt eh, weil du hier gelandet bist. ;-).
Besucher kommen irgendwo auf deiner Website an (oft über die Suchergebnisse) und springen bei Interesse über alle möglichen Wege zu verschiedenen Inhalten. Website-Besucher überfliegen Inhalte oft nur und bleiben hängen, wenn sie das Gefühl haben, dass dort Infos sind, die sie gebrauchen können.

Falls es dir auch schwerfällt, die Architektur von Websites nachzuvollziehen, schau dir bewusst Websites (zum Beispiel von Mitbewerbern oder verwandten Branchen) an und wie sie strukturiert sind. Beobachte dich selbst, wie du sie benutzt. Was haben Websites gemeinsam, was den Aufbau und die Nutzerführung angeht? Was hilft dir bei der Orientierung?

Versuch bei deinen Inhalten in Seiten zu denken und in inhaltlichen Kategorien, die vor allem Besucher auch nachvollziehen können. Und mach die Struktur und die Inhalte im Zweifelsfall lieber einfacher. Ein Untermenü mit zehn blumig formulierten Menüpunkten ist übrigens nicht einfach…

Mögliche Grob-Struktur
einer Business-Website
für eine Solo-Selbstständigkeit:

Überleg dir auf jeder Seite grob das Ziel / die Ziele.

Es kann etwas ganz einfaches sein. Wie zum Beispiel: Die Kontaktseite ist dazu da, dass die Besucher schnell herausfinden, wie sie dich am besten kontaktieren. Außerdem soll die Kontaktseite Anonymität abbauen, weil dort ein Portrait-Foto von dir ist.

Stell dir einfache Fragen nach den Zielen jeder einzelnen Seite: Wozu ist die Seite gut? Was soll der Besucher hier finden? Auf welche Fragen soll er Antworten bekommen?

Prüfe auch, ob es Inhalte gibt, die nicht auf das Ziel einzahlen und vielleicht besser woanders hinpassen. Oder sortiere Inhalte, die noch nicht in eine Seite / Kategorie passen erstmal aus. Vielleicht ergibt sich dafür später ein passender ›Ort‹.

Ziele sollten eine handfeste Hilfe sein und kein zusätzlicher Druck.

Ziele sollten eine handfeste Hilfe sein und kein zusätzlicher Druck.

Im Onlinemarketing wird ja ständig von Zielen geredet. Ein Ziel muss aber noch gar nicht so ein super-strategisches Marketing-Ziel sein, finde ich. Gerade am Anfang macht so etwas auch Druck, weil alles plötzlich so mit Funktion und Sinn aufgeladen werden soll.

Manchmal möchte man seinen Besuchern einfach etwas zum Thema erzählen und auch einen gewissen Flow oder eine Substanz bei den Inhalten schaffen. Gut, auch das ist ja irgendwie wieder ein Ziel. ;-)

Aus meiner Sicht darf es auch intuitiv ablaufen und nicht jede Zeile Text muss immer perfekt mit einem Sinn aufgeladen sein. Ziele können sich auch weiterentwickeln und das kann auch mit der Zeit bewusster und gezielter werden.

4. Mach dir wirklich(!) bewusst, dass die Inhalte sich zukünftig verändern dürfen.

Ja theoretisch soll die Website sich ja weiter verändern und entwickeln.
Aber bei DIR soll es trotzdem schon richtig perfekt / gut / optimal sein, wenn die Website online geht. Na, hab ich dich erwischt?

Auch wenn du vielleicht schon mal gehört hast, dass eine Website ja eigentlich nie ›fertig‹ ist. Du willst insgeheim natürlich trotzdem, dass DEINE Website sich so richtig fertig und abgeschlossen anfühlt, wenn du damit online gehst.

Und ich kann das total verstehen. Aber ich sehe auch, dass dieses Streben nach einer optimalen statischen Version recht oft dazu führt, dass seeeeehr viel Zeit unnötig vergeht. Und spätestens dann ist dieser Anspruch nicht mehr hilfreich sondern hinderlich.

Und ich spreche hier nicht von Wochen sondern eher von Monaten. Vor allem, wenn andere Dinge dazu kommen, die dich immer wieder abhalten.

Egal wie sehr ich in der Vergangenheit auch an Inhalten gefeilt und optimiert habe. Wenn ich dann Monate später auf Texte und Inhalte insgesamt geschaut habe, sind mir trotzdem Dinge aufgefallen, die ich verbessern / ändern wollte.

Es zeigt einfach, dass die Selbstständigkeit sich weiterentwickelt. Erfahrungswerte und Sichtweisen ändern sich und die Kommunikation auf der Website darf sich auch verbessern.

Typische Dinge, die man nach einiger Zeit ändern möchte:

  • Du merkst beispielsweise, dass deine Sätze früher länger / zu lang waren.
  • Oder dass du etwas unklar und kompliziert geschrieben hast.
  • Oder dass du mittlerweile klarer benennen kannst, wobei dein Angebot eigentlich hilft.
  • Du merkst, dass du manche Phrasen selbst nicht mehr hören kannst, weil du sie schon so oft irgendwo gelesen hast.

Auch die Darstellung kann zukünftig mehr Klarheit vertragen.

Meist verändert sich auch der Anspruch an die visuelle Darstellung im Detail.
Nach erster Betriebsblindheit wird nach einigen Monaten deutlich, dass ein Inhalt irgendwie noch unschlüssig oder vollgestopft wirkt. Es gibt mehr Klarheit und die kann sich gestalterisch und/oder inhaltlich auswirken.

Besser als eine besonders ausgefeilte Website, die nicht fertig wird: 
                            Eine unperfekte aber gute Website, die online ist.

Besser als eine besonders ausgefeilte Website, die nicht fertig wird: Eine unperfekte aber gute Website, die online ist.

Das Ziel sollte es sein, mit deiner Website innerhalb eines moderaten Zeitraums online zu gehen. Was genau moderat bedeutet, hängt natürlich von deinen zeitlichen Kapazitäten ab.

Ich ahne, dass es dich nicht beeindruckt, wenn du doch den inneren Perfektionisten in dir hast. Den kenne ich auch. Bei mir ist er aber sehr viel leiser geworden, weil ich einfach schon eine Basis habe, auf der mein kleiner Antreiber nicht mehr so einfach herumhacken kann.

5. Mach keinen krassen Kraftakt daraus.

Viele verschieben das Thema Inhalts-Produktion scheinbar nach hinten, bis es unbedingt sein muss. Und dann soll es manchmal in einem einzigen Kraftakt klappen. Das funktioniert natürlich meistens nicht so super, weil das Strukturieren von Inhalten und Formulieren auch ein Prozess ist.

Der wird am Anfang holprig und vielleicht etwas frustrierend sein – aber das ist auch ok, sobald man diese Phase überwindet und sich so langsam ein Gesamtbild herausbildet.

Du kannst also von vorneherein schon mal mehrere Zeitfenster einplanen bzw. einfach feste Zeiten freihalten. Das macht weniger Druck und du arbeitest dich in realistischen Etappen vor.

Hier merke ich, dass ich besonders mit diesem letzten Hinweis leicht reden habe…
Denn ich habe ja schon eine umfangreiche Website mit vielen Inhalten, auf der ich mich als Basis auch ein bisschen ausruhen kann.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto besser kann ich verstehen, dass du gerade am Anfang (wenn noch nichts fertig und online ist) feststeckst oder länger brauchst als gedacht oder gewünscht.

Und dann kann ich dich nur insbesondere zu Punkt 1 und 2 zurückschicken.

Aber wenn wir schon gerade so schön dabei sind, dass du die Inhaltsproduktion konkret mit zeitlichen Ressourcen angehst, können wir auch noch ein paar praktische Fragen klären:

Praktische Fragen, die du dir vielleicht gerade stellst.

Wie viele Wörter pro Seite?

Pauschal lässt sich das nicht sagen, weil es sehr stark auf den Inhalt ankommt. Allerdings gibt es eine gewisse Mindest-Anzahl an Wörtern, die dafür sorgen kann, dass einerseits Suchmaschinen etwas mit der Seite anfangen können und auch Besucher nicht enttäuscht werden.

Bei 100 bis 250 Wörtern passt einfach sehr wenig Mehrwert rein. Und wenn du ehrlich bist, könntest du zu deiner Arbeit / deinen Leistungen mehr schreiben als diese paar Wörter. Aber du denkst, dass sich Besucher dafür nicht interessieren oder du bist noch überfordert, dir sinnvolle Texte zu überlegen.

Dementsprechend solltest du dir keine Wörter aus den Fingern saugen, nur um mehr Text zu generieren. Ein guter Mittelwert könnten 500 bis 800 Wörter sein. Das ist keine riesige Menge aber bietet Raum für inhaltlichen Mehrwert, der im Zweifelsfall nicht nur aus ein paar Phrasen bestehen kann. Das zwingt dich vielleicht auch ein bisschen, tiefergehende Infos herauszuarbeiten.

Blog-Artikel bei mir haben übrigens meistens 1.000 bis 4.000 Wörter. Das liegt einfach daran, dass sich ein Blog-Artikel intensiv mit einem Thema beschäftigt.

Wie kannst du die Texte / Inhalte strukturieren?

Wenn Kunden fragen, wie sie Inhalte liefern sollen, empfehle ich immer, Texte erst einmal grob runterzuschreiben. Die Abfolge und Struktur muss noch nicht bis ins Detail festgezurrt werden.

Häufig erkennt man erst im Layout Details, die man etwas anders haben bzw. verbessern möchte. Ein Textabschnitt wirkt optisch zu lang oder es fällt auf, dass es zu wenig Zwischenüberschriften oder nicht genug Abwechslung fürs Auge gibt.

Genau dafür ist die konkrete Gestaltung später da, um die Inhalte angenehm aufzubereiten.

Aber du kannst schon bei der Inhaltsproduktion Überschriften und Zwischenüberschriften einbauen und Texte wenn möglich schon etwas in handliche Abschnitte portionieren. Für mehr Abwechslung sorgen außerdem Aufzählungslisten oder später aufklappbare Fragen und Antworten.

Wie konkret sollten die Gestaltung und Bilder einbezogen werden?

Vielleicht denkst du, du müsstest im Vorfeld schon für jeden Inhaltsbaustein genau festlegen, wie er aussehen soll.

Es macht aber meistens mehr Sinn, die genaue Gestaltung noch offen zu lassen bzw. zum großen Teil der Designerin zu überlassen. Du willst dich ja erstmal auf das Inhaltliche konzentrieren. Gleichzeitig schon die Gestaltung mitzuerledigen, würde nur noch mehr Zeit und Mühe kosten.

Bei Fotos hat es sich bewährt, eine Auswahl als Material zu haben (bzw. zu produzieren) und auch erst im Gestaltungsprozess die konkreten Bilder auszuwählen. Denn im Layout wirken Bilder manchmal anders als gedacht oder eine bestimmte Kombination an Fotos sieht einfach ansprechender aus.

Du solltest allerdings Bilder für deine Website als Aufgabe auf keinen Fall komplett ignorieren oder als Bonus für später betrachten. Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Wie wichtig sind Bilder auf deiner Website.

Was ist mit der Suchmaschinenoptimierung? Auch wenn du keine Ahnung von SEO hast.

Wenn Suchmaschinenoptimierung für dich noch komplett neu ist, lass dich von dem Thema nicht verunsichern oder aufhalten. Hierbei gilt im Zweifelsfall: Was ein inhaltlicher Mehrwert für deine Website-Besucher ist, ist auch gut für die Suchmaschinenoptimierung.

Bevor du dir also den Kopf über Keywords zerbrichst und dich in der Recherche zu SEO verzettelst, versuch dich bei der Inhaltsproduktion lieber in Website-Besucher und Interessenten hineinzuversetzen.

Das soll nicht heißen, dass du SEO ignorieren sollst. Du darfst natürlich schon mitdenken, wonach Interessenten online suchen könnten. Welche Suchbegriffe und Fragen das konkret sein könnten. Und dann darfst du natürlich in deinen Inhalten schon Begriffe einbauen, die deutlich machen, worum es thematisch geht. Aber stopfe Texte nicht mit irgendwelchen Keywords voll, in der Annahme, dass du dadurch den Inhalt ganz toll optimiert hast.

In der Zusammenarbeit helfe ich bei den Basics für die Suchmaschinenoptimierung. Aber eigentlich ist SEO ein fortlaufender Prozess, genau wie die inhaltliche Weiterentwicklung der Website.

Lies dazu auch meinen Blog-Artikel Was dich von SEO abhält und wie du anfängst.

Wie solltest du schreiben?

Schreib einfach und mach kurze Sätze. Und schreib möglichst so, wie du sprichst. Oder trainiere es schrittweise.

Versuch dich von Phrasen zu trennen, die du auf anderen Websites liest oder von denen du glaubst, dass sie professionell und businessmäßig gut klingen:

»Wir sind Ihr zuverlässiger Partner und bieten ganzheitliche Lösungen im Bereich xy...«

»Ihre Zufriedenheit steht bei uns an erster Stelle.«

»Wir unterstützen Sie von der ersten Idee bis zur fertigen Lösung.«

Besucher wollen solche Phrasen nicht lesen. Sie bringen ihnen auch keine wirkliche Information. Oft sind solche Sätze so allgemein und austauschbar, dass sie sogar auf einer komplett anderen Website (vielleicht sogar in einer ganz anderen Branche) genau so stehen könnten.

Schreib konkret, anschaulich und mit deinen eigenen Worten. So hebst du dich von Mitbewerbern ab und Besucher können damit wirklich etwas anfangen.

Mach auch Überschriften anschaulich.
Ich selbst habe früher sehr gerne und ausgiebig Überschriften als Fragen formuliert. Oder ich neige ab und zu noch dazu, vermeintlich kreative Formulierungen zu nutzen. So als ob Besucher dann neugierig werden, den Textabschnitt zu lesen. Aber es hilft dem Besucher mehr, direkt eine klare Botschaft in die Überschrift zu packen, die schon einen Informationsgehalt hat und vermittelt, was der Kern des nächsten Abschnittes ist.

Das waren meine wichtigsten Hinweise und Fragen und Antworten für die Produktion deiner Website-Inhalte.
Und wenn diese fünf Punkte noch nicht so richtig weitergeholfen haben, kommt jetzt noch die ehrliche Alternative, über die du natürlich auch nachdenken darfst:

Lass dir helfen und die Texte von einem Profi schreiben.

Besonders wenn du das Thema schon sehr lange hinauszögerst oder angefangene Inhalts-Schnipsel unfertig herumliegen, kannst du darüber nachdenken, jemanden zu beauftragen, der für dich schreibt. Oder wenn du dich selbst sehr gut einschätzen kannst, dass du das mit den Texten und Inhalten eh nicht machen möchtest oder wenn es dich zeitlich überfordern würde.

Diejenigen meiner KundInnen, die so etwas im Vorfeld unserer Zusammenarbeit gemacht haben, berichten, dass es eine Erleichterung für sie war, weil sie das Thema Text-Produktion abgeben konnten.

Einfach abgeben bedeutet allerdings trotzdem Auseinandersetzung und Arbeit. Denn ein Texter / eine Texterin wird auch Infos brauchen und viele Fragen stellen (oder Fragebögen für dich haben). Du darfst dann trotzdem mitwirken und dir über Dinge klar werden und Input liefern. Ohne Aufwand geht es auch hier nicht.

Schreiben oder Schreiben lassen ist auch Einstellungssache.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auch eine Frage der Branche und der eigenen Ausrichtung der Selbstständigkeit ist, ob man selbst schreibt oder schreiben lässt.

Schreibenlassen betrifft doch tendenziell eher Branchen und Selbstständigkeiten, in denen eine überwiegend statische Website ausreicht. Also wo ein mehr oder weniger fertiger Zustand angestrebt wird, der ordentlich und transparent das Angebot und das Unternehmen zeigt und dann nur wenig geändert und die Website nicht weiter aktiv bespielt werden muss. Oder wenn die Hauptperson einfach eine recht große Distanz zum Thema Inhaltsproduktion hat. Und ›Distanz‹ meine ich gar nicht wertend.

Das kann zum Beispiel bei Handwerks-Betrieben oder Praxen der Fall sein, die eher regionale Kunden haben. Oder wenn Kunden eher auf anderen Wegen (z.B. über Empfehlungen) gewonnen werden und die eigene Website erst einmal nur als Unterstützung und Anlaufstelle für bestehende Kunden da ist. Lies dazu auch Gute und nicht so gute Ziele für deine Website.

Selbst Inhalte produzieren bedeutet direkt und selbst zu sprechen.

Bei anderen Arten von Selbstständigkeiten wäre ich je nach Zielen und Ausrichtung skeptisch, ob das so klappt, die Produktion von Inhalten auszulagern. Weil es je nach Angebot und Person möglicherweise mehr Sinn macht, selbst zu trainieren, regelmäßig Inhalte für die eigene Website zu produzieren.

Das könnte bei beratenden Dienstleistungen der Fall sein, die viel mit persönlicher Fachexpertise und persönlicher Kommunikation mit den Interessenten und Kunden zu tun haben. Oder bei kreativen Angeboten, bei denen ständig etwas Neues entsteht und man viel über die Arbeit und die Ergebnisse vermitteln kann. Das wären auch eher die Websites, auf denen ein Blog oder eine Vorstufe eines Blogs Sinn macht.

Ich selbst gehöre auch in diese Kategorie und könnte mir nicht vorstellen, meine Texte von jemand anderem schreiben zu lassen. Das hier ist meine Stimme und ich spreche hier in den Texten direkt. Aber ich habe vor einiger Zeit einen kleinen Selbstlernkurs gebucht, in dem ich viel Input bekommen habe, wie man auf seiner eigenen Website schreibt und was man beachten kann.

Auch das wäre also eine Variante, sich gezielt Input und Wissen zu holen. Zumindest, solange es nicht ausufert, dass du nur Wissen anhäufst und nicht anfängst.

Was begleitet dich?
Pragmatismus oder Perfektionismus.

Meine Erfahrung muss nicht deine sein. Vielleicht bist du eher der Typ, dem es leicht fällt, mit vorbereiteten Texten / Inhalten und dem aktuellen Stand zufrieden zu sein. Auch prima. Dann dürfte das Ziel der online-geschalteten Website recht gut erreichbar sein, weil du die Inhalte pragmatisch als Aufgabe siehst und diese Aufgabe erledigst. So wie meine Kundin von neulich.

Fehler sind normal und kein Grund, zu scheitern.

Hab keine Sorge, dass du Fehler machst und manches am Anfang noch nicht perfekt hinbekommst. Das geht uns nämlich allen zwischendurch so. Lass dich davon nicht ausbremsen.

Und wenn du dann auch noch motiviert bist, weiterzumachen und weitere Inhalte zu produzieren und Inhalte zu verbessern, willkommen bei deinem eigenen kleinen Onlinemarketing mit deiner Website. ;-)

Und wenn du gerade noch feststeckst, das Thema vor dir herschiebst oder einfach gefrustet bist, kannst du diesen Zustand mit pragmatischen Mitteln schrittweise überwinden.

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