Braucht deine Website einen Relaunch?

Ja, es gibt sie. Websites, mit denen wir recht lange ausharren.
Und man könnte es auch positiv sehen, wenn eine Website so lange wie möglich genutzt wird.

Aber es gibt ein paar Anzeichen, die dafür sprechen, jetzt so langsam mal in die Gänge zu kommen, einen Relaunch der Website anzugehen und die eigene Website einer gründlichen Modernisierung zu unterziehen.

Blog-Artikel: Braucht deine Website einen Relaunch?

Ist dein Website-Relaunch die nächste Baustelle, die jetzt dran ist?

Es geht mir hier nicht darum, dass deine Website jederzeit perfekt und auf Hochglanz poliert sein muss. Es gibt so viele Phasen in der Selbstständigkeit. Und die Website spiegelt meist auch ein bisschen die Möglichkeiten wider, die aktuell verfügbar sind.

Eine ganze Weile gibt es meist andere Baustellen, die in deiner Selbstständigkeit wichtiger und dringender sind, wenn die Website noch ganz ok online herumliegt.

Aber es gibt Gründe und Anzeichen, die dafür sprechen könnten, deiner eigenen Website doch mal etwas geballte Aufmerksamkeit zu schenken und einen ordentlichen Relaunch anzugehen.

1. Die Technik ist veraltet und funktioniert nicht mehr richtig.

Bei älteren Websites mit Redaktionssystem (wie WordPress) kann es sein, dass die Technik irgendwann nicht mehr so richtig mitmacht. Weil der Rahmenaufbau veraltet oder Updates nicht wirklich gemacht wurden.

  • Die Pflege wird schwer und noch nerviger (als sie vielleicht vorher schon war).
  • Durch technische Probleme können Besucher die Website nicht mehr einwandfrei nutzen.
  • Menüs funktionieren nicht mehr richtig, die Darstellung auf mobilen Geräten ist eingeschränkt.
  • Veraltete Technik und Fehler im Browser sind übrigens nicht nur für Besucher ein Problem sondern können langfristig auch dafür sorgen, dass Suchmaschinen deine Website im Ranking eher nach hinten verschieben.

Fehlerhafte Darstellung wirkt nicht gerade professionell.

Alles in allem einfach kein guter Zustand. Die Bearbeitung fühlt sich nicht gut an und du hast vielleicht sogar ständig Angst, dass die Technik dich noch weiter im Stich lässt oder die Website irgendwann ganz ihren Geist aufgibt.

Besucher bekommen vielleicht den Eindruck, dass die angeschlagene Darstellung direkte Rückschlüsse auf deine Professionalität zulässt. Auch wenn du hoffst, dass deine Besucher bestimmt viel Verständnis dafür haben.

Geh nicht davon aus, dass eine fehlerhafte Darstellung keine Auswirkungen darauf hat, welchen Eindruck Besucher von dir und deinem Unternehmen haben.

2. Die Website ist dir peinlich.

Wer kennt es nicht, das leicht verschämte Gefühl, wenn Menschen im beruflichen Kontext nach der Website fragen und man selbst am liebsten NICHT darauf antworten möchte ;-).

Ich selbst hatte früher auch Zeiten in meiner Selbstständigkeit, in der ich dann bemüht humorvoll vorgetragen habe, dass ich einfach zu wenig Zeit habe, mich um meine eigene Website zu kümmern. Deswegen sei die Website aktuell etwas ›baustellenhaft‹.

Eine peinliche Website ist keine Hilfe in deinem Business sondern eine Belastung.

Eine peinliche Website ist keine Hilfe in deinem Business sondern eine Belastung.

Ich vermute doch stark, dass eine peinliche Website gar nicht so selten vorkommt. Ich sehe das ja auch bei der Recherche regelmäßig in verschiedenen Branchen. Und vielleicht ist das sogar eine ganz normale Phase, die auch mal dazu gehören kann.

Aber du darfst hier auch gern mal ehrlich zu dir sein und feststellen, dass der peinliche Zustand einfach keine Hilfe ist – egal wie vermeintlich unwichtig deine Website aktuell noch für deine Selbstständigkeit ist.

3. Deine Website ist nicht ›responsive‹.

Als ich angefangen habe, Websites zu bauen, kam so langsam das Responsive Design auf. Durch ein Responsive Design passt sich das Layout der Website flexibel an unterschiedliche Bildschirmgrößen an.

Und am Anfang dieses Trends war ein Responsive Design eine Art Bonus, der auch extra bezahlt werden musste. Und ja, ein responsives Design bedeutet auch etwas mehr Aufwand, weil die verschiedenen Bildschirmgrößen bei der Gestaltung berücksichtigt werden müssen. Das braucht natürlich etwas Zeit.

Irgendwann hat sich dieser Zustand gedreht, ein Responsive Design als besondere Bonus-Leistung zu verkaufen, als immer mehr Menschen mit dem Smartphone im Netz unterwegs waren.

Mittlerweile gehört ein Responsive Design natürlich zum Standard. Es wäre undenkbar, es wegzulassen. Allerdings begegnen mir ab und zu bei der Recherche immer noch solche Fundstücke älterer Websites.

Eine gute Möglichkeit, Besucher zu vergraulen: Wenn die Website nicht responsive ist.

Eine gute Möglichkeit, Besucher zu vergraulen:
Wenn die Website nicht responsive ist.

Mir fällt aktuell kein Argument ein, warum dieser Zustand noch ok sein könnte.

Eine Website, die starr ist und vielleicht sogar noch für kleine Bildschirmauflösungen von früher optimiert wurde, verschenkt ziemlich viel Potential und ist in der Regel einfach nicht frustfrei nutzbar. Nicht nur auf dem Smartphone schwer zu bedienen, sondern auch auf großen Bildschirmen total enttäuschend, weil Bilder kleinteilig und Schriften viel zu klein sind.

Man sieht dem Rahmenaufbau meist förmlich an, dass dieser aus einer anderen Zeit stammt. Ein einfacher Relaunch reicht hier wahrscheinlich gar nicht. Hier darf alles einmal komplett NEU gemacht werden.

4. Die Website erreicht deine KundInnen nicht und ist schlecht / gar nicht auffindbar.

Eine Website die nicht gefunden wird, hilft dir in deinem Business nicht wirklich weiter. Wenn deine Website sehr wenig besucht wird, solltest du dich kritisch mit dem Ist-Zustand auseinanderzusetzen und über einen Relaunch nachdenken, der das Thema Sichtbarkeit gezielter anpackt.

Voraussetzung ist, dass du Besuche auf deiner Website überhaupt analysieren kannst.

Ein datenschutzfreundliches Analysetool (wie Matomo) hilft dir, überhaupt mitzubekommen, wie viele Besucher wann und wo auf deiner Website unterwegs sind. Ergänzend ist die Anmeldung in der Google Search Konsole sehr hilfreich, weil du dort über die Zeit verfolgen kannst, bei welchen Suchanfragen deine Webseiten in den Suchergebnissen angezeigt und angeklickt werden.

Die wichtigste Frage: Warum hat die Website so wenig Besucher?

Liegt es an den technischen Voraussetzungen, die verhindern, dass die Website gut gefunden wird? Ist die Technik veraltet? Wurden Einstellungen und Strukturen im Hintergrund falsch oder gar nicht genutzt: keine gute Überschriften-Struktur, keine Title-Tags, keine Description? Oder gibt es einfach viel zu wenig Inhalt mit Mehrwert für Besucher? Sind die Inhalte einfach sehr unvorteilhaft strukturiert und überhaupt nicht für Suchmaschinen (und damit Besucher) optimiert?

Wenn diese Fragen (vielleicht zusammen mit externer Unterstützung) geklärt sind, kannst du entscheiden, ob und wie ein Relaunch die Sichtbarkeit nachhaltig verbessern könnte. Wenn die Technik einfach alt und unzureichend ist, kann es sinnvoll sein, einen Relaunch zu starten. Wenn die technischen und gestalterischen Rahmenbedingungen grundsätzlich noch ok sind, kann das auch ein inhaltslastiger Relaunch der Website sein, um besser online gefunden zu werden und mehr Besucher anzuziehen.

Einerseits eine gute Nachricht, dass eine Website nicht komplett in die Tonne muss, nur weil sie momentan schlecht besucht wird. Andererseits ist das Thema Auffindbarkeit und der Wunsch nach mehr Besuchern trotzdem meist ein eher aufwendiges Thema, das nicht einfach durch ein paar Klicks im Hintergrund gelöst wird. Weil es um den Mehrwert der Inhalte geht. Und ehrlicherweise auch meistens um das Zusammenspiel von guten Inhalten und guter stimmiger Gestaltung. Lies dazu auch meinen Artikel ›Warum SEO kein Thema zum Abwälzen ist‹.

5. Das Design deiner Website geht komplett an der Realität und an anderen Gestaltungen vorbei. Oder die Gestaltung passt nicht mehr zu dir.

Manchmal besuche ich online Websites, bei denen ich die Situation vor Ort kenne und auf der Website irritiert bin, weil da so eine komplett andere Atmosphäre ist.

Oder Kunden übermitteln mir gestaltete / gedruckte Materialien zur Orientierung für eine neue Website. Und die Materialien sind dann völlig anders gestaltet als die bisherige Website. Es gibt keinen roten Faden und keine gemeinsame Gestaltung.

In beiden Fällen wundere ich mich, warum für die Website eine ganz andere Gestaltung genutzt wird, die so gar nicht zum Rest bzw. zur realen Atmosphäre passt. Es scheint so, als wäre das Website-Design von einem anderen Stern.

Dieser Zustand geht manchmal unterschwellig vielleicht mit der Einstellung einher, dass die Website eigentlich nicht wirklich zum eigenen Business gehört. Sie ist insgeheim ein notwendiges Übel oder ein Fremdkörper, der eben online auch noch da ist.

Manchmal liegt es möglicherweise auch am Dienstleister (dem Webdesigner), der sich ein bisschen ausgetobt hat und die sonstige Gestaltung nicht mit einbezogen hat.

Für dich klingt das vielleicht nach hohen Ansprüchen, aber deine Website soll dir ja eigentlich in deinem Business helfen und deine ›Marke‹ stärken:

  • Je weniger deine Website mit dem Rest zu tun hat, desto verwirrender für Besucher.
  • Je einheitlicher das Erscheinungsbild, desto höher der Wiedererkennungswert.
  • Je besser die Website die Realität widerspiegelt, desto mehr Vertrauen wird aufgebaut.

Wenn du selbst das Gefühl hast, dass die Gestaltung überhaupt nicht mehr zu dir / deinem Angebot passt, darfst du das auch ernstnehmen.

Auch wenn du selbst merkst, dass die Gestaltung deiner Website dir nicht mehr passt und du dich damit sehr unwohl fühlst, ist ein Relaunch ein sinnvoller Weg, das nachhaltig zu ändern und wieder auf einen Stand zu bringen, der dir selbst richtig gut gefällt.

6. Du würdest total gern online selbst aktiver werden, hast aber eine Website ohne Redaktionssystem.

Eine Website, die nicht direkt mit einem Redaktionssystem bearbeitet werden kann, kommt natürlich auch ab und zu vor. Auch ich setze für meine KundInnen manchmal statische Websites um, weil zu dem Zeitpunkt klar war, dass die Website eher selten bearbeitet werden soll. Wenn du dich fragst, was die beiden Modelle unterscheidet und welches Modell geeignet für dich ist, lies auch meinen Artikel ›Statische oder dynamische Website?‹. Oder mach gleich den Selbsttest, welches Website-Modell für dich eher geeignet wäre.

Nachdem die Website fertig und online ist, stellt sich manchmal heraus, dass es zukünftig doch hilfreich wäre, selbst mehr machen zu können und nicht von einem Designer abhängig zu sein. Und die Abhängigkeit von einem Dienstleister / Webdesigner führt in manchen Fällen nicht gerade dazu, selbst motiviert zu bleiben, sich um die Website zu kümmern.

Wenn du also merkst, dass du eigentlich gerne unabhängiger und aktiver selbst an deiner Website arbeiten würdest und du aktiver in dein Onlinemarketing einsteigen möchtest, kann es sinnvoll sein, zuerst die technischen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Grundlage wäre eine neue Version der Website mit einem integrierten Redaktionssystem (wie WordPress), damit du selbst in die Lage versetzt wirst, damit arbeiten zu können.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Selbst-Ermächtigen und Selbst-Umsetzen-Können ein ziemlicher Motivations-Booster sein kann. Es macht plötzlich viel mehr Spaß, sich online sichtbar zu machen, einfach weil es geht. Wenn ich selbst zum Beispiel immer für jede Kleinigkeit einen Web-Entwickler brauchen würde, wäre ich dauernd frustriert und ausgebremst.

7. Deine Website hilft dir nicht bei deinen Zielen.

Die bisherigen Gründe können auch alle mit diesem letzten Punkt zusammenhängen oder lassen sich sogar auf diesen Punkt zusammenfassen.

Wenn deine bisherige Website dir nicht hilft, bestimmte Ziele zu erreichen, ist sie nicht mehr auf der Haben-Seite deiner Selbstständigkeit sondern rutscht auf die Seite der Belastungen.

Auch wenn das hart klingt. Aber deine Website soll ja eigentlich einen Zweck erfüllen und dir helfen. Wenn du aber ehrlich merkst, dass das gar nicht passiert, sollte sich etwas ändern.

Hier kann ich aus Erfahrung einschränken: Es muss definitiv nicht immer daran liegen, dass die Website komplett falsch ist. Es können auch mehrere kleinere Stellschrauben sein, die bisher verhindern, dass die Website auf deine Ziele einzahlt. Und es kommt auch darauf an, wie realistisch deine Ziele eigentlich sind. Liest dazu auch Gute und nicht so gute Ziele für deine Website.

Wenn du einen oder mehrere Punkte wiederkennst, bist du mit deiner Website vermutlich gerade an einem Wendepunkt.

Ganz ehrlich. Wenn du gerade schon überlegst, dass deine Website einen Relaunch gebrauchen könnte, hast du vermutlich auch Bedarf. Du kannst dir das jetzt schönreden und weiterhin mit dem jetzigen Zustand ausharren. Oder du nimmst das Thema zeitnah wirklich mal in Angriff, damit du in Zukunft auch mehr von deiner erneuerten Website profitieren kannst.

Die Frage lautet ab hier eher, was brauchst du, damit du den jetzigen Zustand überwinden kannst: Wie soll deine neue Website nach einem Relaunch sein?

So sollte deine Website nach einem Relaunch sein:

  • Deine zukünftige Website sollte dir nicht mehr peinlich sein. Du solltest dich mit ihr wohlfühlen und identifizieren.
  • Die Website sollte von Besuchern gut gefunden und genutzt werden.
  • Dementsprechend sollte deine Website auch möglichst auf allen Bildschirmgrößen und Geräten gut nutzbar sein.
  • Deine Website sollte dein Business gut widerspiegeln und zu deiner Selbstständigkeit und zu deiner ›Marke‹ passen.
  • Die Website sollte (einfach) gepflegt und erweitert werden können (entweder mit Redaktionssystem und/oder mit Unterstützung).
  • Die erneuerte Website sollte deine Selbstständigkeit stetig unterstützen, idealerweise mit neuen Anfragen und als Anlaufstelle für Interessenten.

Website-Relaunch angehen. Und die richtige Richtung einschlagen.

Bleibt zum Schluss die Frage, wie du einen Website-Relaunch angehen kannst. Dabei kommt es allerdings sehr auf die bisherige Website-Basis und den Zustand, deinen Kontext und deine Ziele an.

Je nach Zustand kann die bisherige Website teilweise oder sogar ganz als Grundgerüst weiterverwendet werden oder es ist besser, eine komplett neue Website umzusetzen, wenn die Technik oder Darstellung einfach veraltet und unhandlich geworden ist.

Vielleicht kommt bei einer Analyse auch heraus, dass der Relaunch nicht das eigentliche Problem lösen würde. Ich habe auch schon Gespräche mit Selbstständigen geführt, die gedacht haben, sie bräuchten einfach eine neue Website.

Was aber viel wichtiger gewesen wäre: Eine grundlegend klarere Kommunikation mit den Website-Besuchern und eine Überarbeitung der Inhalte, die mehr auf die Bedürfnisse der Website-Besucher ausgerichtet wären. Das wäre auch eine Art Relaunch, aber eher inhaltlich.

Wenn du deinen Website-Relaunch nicht allein angehen willst, schau dir auch meine Design-Pakete an und überleg dir, ob du ein Kennenlerngespräch buchen möchtest. Dann kann ich dir direkt eine Einschätzung zu deiner Website und der Frage nach einem Relaunch geben.

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